Einer der Windparks, an denen Anrainer sich beteiligen können, steht in Langenburg im Landkreis Schwäbisch-Hall. Foto: EnBW

Der Karlsruher Energiekonzern will die Akzeptanz für Windenergieanlangen steigern. Wer im Umkreis bestimmter EnBW-Windparks wohnt, soll davon auch profitieren können. Wir erklären, wie es geht.

Stuttgart - Die EnBW will dafür sorgen, dass die Akzeptanz für Windenergie vor Ort steigt. Deshalb setzt der Karlsruher Konzern derzeit Zusagen in die Tat um, die er schon während der Planungsphase seiner Windparks den jeweiligen Bürgermeistern gegeben hat: Seit dem 6. und noch bis zum 25. November können Anwohner aus sieben Regionen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz über eine Online-Plattform Interesse an Windparkanteilen bekunden. Die Parks sind 2017 und 2018 ans Netz gegangen.

Die Beteiligung laufe laut einer Mitteilung der EnBW als so genannte Schwarmfinanzierung (Crowdfunding), bei der Interessenten online mitteilen, wie viel sie in die Windenergie an ihrem Ort investieren wollen. Zur Wahl stehen Beträge zwischen 500 und 10 000 Euro. Anfang 2019 will die EnBW dann ein konkretes Angebot unterbreiten. Das Gesamtvolumen beziffert der Konzern momentan nicht. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre, die geplante Verzinsung liegt bei jährlich drei Prozent.

Bereits 2014 hat die EnBW ein ähnliches Projekt in die Tat umgesetzt

Berechtigt sind allerdings nur Menschen, die im Umkreis der Windparks Freckenfeld (Rheinland-Pfalz), Brettenfeld bei Rot am See, Langenburg, Bühlertann (alle Kreis Schwäbisch Hall), Hasel (Kreis Lörrach), Rosenberg (Ostalbkreis) oder Winterbach (Rems-Murr-Kreis) wohnen. Ob dies zutrifft, wird im Verlauf des Registrierungsverfahrens anhand der Postleitzahl des Interessenten geprüft.

Bereits 2014 hat die EnBW ein ähnliches Projekt in die Tat umgesetzt und ein Paket von 17 Windparks in Baden-Württemberg, Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und weiteren Ländern in Norddeutschland angeboten. Auch damals betrug die Laufzeit sieben Jahre, die Verzinsung lag etwas niedriger bei 2,5 Prozent. Die Erfahrungen mit diesem Testlauf seien sehr gut, so eine Sprecherin, und die Ausschreibung sei sehr schnell überzeichnet gewesen. Auch andere Energieversorger wie die Hannoveraner Stadtwerke Enercity bieten Bürgerbeteiligungen an. Zudem liegen die Wurzeln der Windkraft maßgeblich in Bürgerprojekten: Ein Großteil der ersten Windräder in den 80er Jahren wurde von Landwirten oder Bürgergenossenschaften errichtet.