Sieben von diesen 17 Windrädern bei Lieskau in Brandenburg gehören neuerdings den Stadtwerken Stuttgart Foto: SWS

Auftrag erledigt: Die Stadtwerke Stuttgart haben in Brandenburg zwei Windparks mit insgesamt sieben Windrädern gekauft – wie es der Aufsichtsrat und der Stuttgarter Gemeinderat beschlossen hatten. Zuvor hatten die noch jungen Stadtwerke fünf andere Windparks oder Beteiligungen daran im Bundesgebiet erworben.

Stuttgart - Was der Aufsichtsrat der Stadtwerke Stuttgart (SWS) empfohlen und der Stuttgarter Gemeinderat beschlossen hatte, ist jetzt vollzogen: Die städtische Tochter hat fernab von Stuttgart im brandenburgischen Lieskau zwei Windparks erworben.

Über den Kaufpreis haben die SWS und die Verkäuferin, die Unternehmensgruppe Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH (UKA), Stillschweigen vereinbart. Unsere Zeitung hat allerdings schon im Oktober berichtet, dass die SWS für den Kauf der neuen Windparks rund 12,2 Millionen Euro einsetzen will. Dabei handelte es sich um das dafür vorgesehene Eigenkapital. Der Wert der Anlagen, für den die SWS auch Fremdkapital einsetzt, dürfte ein Mehrfaches davon betragen.

Strom für fast 20 000 Haushalte

Die Windparks Lieskau I und II befinden sich etwa 60 Kilometer nördlich von Dresden und 35 Kilometer südwestlich von Cottbus. Sie bestehen aus sieben Windrädern, die seit 2014 in Betrieb sind und pro Jahr 52 000 Megawattstunden Ökostrom produzieren. Mit ihrer Leistung können rechnerisch fast 20 000 Haushalte versorgt und pro Jahr 38 400 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid vermieden werden. Die SWS-Windräder stehen in einem Gebiet, das auch für den kommerziellen Holzanbau genutzt wird. Im größeren Windareal Göllnitz-Lieskau gibt es zurzeit sogar 17 Windenergieanlagen.

Ausbau des Wärmenetzes zieht Gelder ab

Insgesamt besitzen die SWS jetzt 31 Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 80 Megawatt. Um die erneuerbaren Energien nach Kräften zu fördern, haben sie sich bundesweit in Windparks eingekauft. Dieser Strategie sind sie auch mit dem Kauf in Brandenburg gefolgt, während sie zeitgleich in Stuttgart den Rückzug einleiten mussten, weil zwei geplante Windräder im Tauschwald im Gemeinderat nicht mehrheitsfähig waren. Nach dem Willen von Geschäftsleitung, Aufsichtsrat und Gemeinderatsfraktionen wollen und sollen sich die SWS künftig auch stärker beim Ausbau von Wärmenetzen in Stuttgart betätigen, was den finanziellen Spielraum für die Förderung von Windstromanlagen einengt.