Das Mineralbad Berg soll die produzierte thermische Energie der neuen Anlage verbrauchen. Foto: Leif Piechowski

Die Solaranlage, die auf Parkflächen bei den Minderalbädern vorgesehen ist, wird zu den größeren in der Stadt gehören. Das Besondere: Sie soll nicht nur Strom erzeugen, sondern auch Wärme.

Die Investition ist nicht gerade klein: Mit knapp fünf Millionen Euro werden die Ausgaben für die neue Solaranlage von der Stadt angegeben. Geplant ist, sie bei den Mineralbädern auf dem obersten Parkdeck sowie auf dem ebenerdigen Parkplatz zu installieren – jeweils aufgeständert, damit die Stellplätze bestehen bleiben.

 

Das Besondere an der vorgesehenen Anlage ist, dass sie ein Zwitter ist. Einerseits erzeugen die Module Strom, 550 Kilowattpeak in der Spitze und im Jahr rund 520 Megawattstunden. Damit würde die Anlage zu den großen in der Stadt gehören. Andererseits produzieren die sogenannten PVT-Module aber auch Wärmeenergie, nämlich 3630 Megawattstunden im Jahr. PVT steht für photovoltaisch-thermisch, also ein Hybrid aus Solar- und Solarthermiemodul.

Hybrid ist auch die Nutzung der erzeugten Energie. Den Strom soll das benachbarte Leuze abnehmen, die thermische Energie wiederum soll den Wärmebedarf des Mineralbads Berg verringern. „Durch die Umsetzung des Projekts können voraussichtlich jährliche Energiekosten-Einsparungen in Höhe von etwa 273 000 Euro pro Jahr netto erzielt werden“, heißt es in der Vorlage der Stuttgarter Stadtverwaltung.

PVT-Module – hier bei der Firma Sunmaxx in Sachsen – vereinen Strom- und Wärmeproduktion. Foto: www.imago-images.de/Imago/Sylvio Dittrich

Teuer sind vor allem die Stahl-Leichtbauträger, auf denen die PVT-Module installiert werden sollen. Mit etwas mehr als 1,5 Millionen Euro übersteigen sie knapp die Investition in die Module selbst (gut 1,2 Millionen Euro). Ins Gewicht fällt zudem eine Wärmepumpe mit gut einer Million Euro.

Wie zu hören war, war die kostspielige Stahlkonstruktion unter Stadträten durchaus umstritten. Man habe sich auch vorstellen können, einfach die Parkplätze auf dem obersten Parkdeck aufzugeben und sich die Träger zu sparen, heißt es aus den Reihen der Grünen. Dennoch haben sie – wie auch die anderen Fraktionen – das Projekt in der Sitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt durchgewunken. Der endgültige Beschluss fällt am 13. März im Gemeinderat.