Die Stadtwerke Esslingen haben sich beim Solarpark Riedlingen eingekauft. Foto: Bernd Röcker

Der Esslinger Energieversorger setzt auf Fotovoltaik, Wasserkraft und Biomasse. Immer mehr Haushalte werden über erneuerbare Energien versorgt.

Esslingen - Auf der Flandernhöhe in Esslingen ist Anfang des Jahres ein neues großes Blockheizkraftwerk in Betrieb gegangen. Die elektrische Leistung von 1000 Kilowatt reicht aus, um weitere Straßenzüge des Wohngebiets und die geplanten Neubauten an das umweltfreundliche Nahwärmenetz anzuschließen. Insgesamt 900 neue Wohnungen können durch diese Nahwärmeinsel versorgt werden.

Die Hälfte des Stroms soll aus regenerativen Quellen stammen

Dieses Beispiel zeigt, wie die Stadtwerke Esslingen (SWE) den Ausbau der erneuerbaren Energien nach und nach vorantreiben. Bei einem Pressegespräch bekräftigte der SWE-Aufsichtsratsvorsitzende und Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger das ehrgeizige Ziel: bis zum Jahr 2025 soll die Hälfte des produzierten Stroms aus regenerativen Quellen stammen.

Wind- und Wasserkraft, Solarenergie, Biomasse und Kraft-Wärme-Kopplung – das ist der Energiemix, auf den die SWE in Zukunft immer stärker setzen wollen. Im vergangenen Jahr hat der Energieversorger knapp 28 000 Megawattstunden Öko-Strom produziert. Rechnerisch können mit dieser Menge fast 19 000 Personen versorgt werden. Den größten Anteil an der Stromproduktion hat mit rund 11 600 Megawattstunden die Windkraft. Die Stadtwerke sind hier an verschiedenen Windparks in der Ostsee und an Land beteiligt. Jeweils rund 3000 Personen können durch Wasserkraft und über die Blockheizkraftwerke versorgt werden.

Die Busflotte wird elektrifiziert

Auch die Solarenergie (rund 4000 Megawattstunden) spielt eine immer wichtigere Rolle. Die Stadtwerke produzierten im vergangenen Jahr Strom über eine Beteiligung am Solarpark Königsbronn (Kreis Heidenheim) und über eigene Fotovoltaikanlagen auf Dächern in Esslingen und Umgebung. In diesem Jahr haben die SWE zudem eine 49-Prozent-Beteiligung am EnBW-Solarpark Riedlingen (Kreis Biberach) übernommen. Mehr als 19 000 Solarmodule fangen auf einer Fläche von 7,2 Hektar das Sonnenlicht ein. Der Anteil an der Produktion des Solarparks liegt für die SWE bei etwa 2800 Kilowattstunden.

Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen soll mit dem Ausbau des Oberleitungsbus-Netzes und der Anschaffung von Elektro-Hybrid-Bussen langfristig komplett elektrisch unterwegs sein. Auch hier kommt den regenerativen Energiequellen eine hohe Bedeutung zu. Die Oberleitungsbusse fahren mit grünES-Öko-Strom. Diese Bezeichnung steht für Strom, der aus süddeutscher Wasserkraft produziert wird.

Hohe Investitionen in die Infrastruktur

Die Erzeugung von umweltfreundlichem Strom ist ein wichtiges, aber beileibe nicht das einzige Geschäftsfeld der Stadtwerke Esslingen. Allein in die Trinkwasserversorgung haben die SWE im vorigen Jahr 5,8 Millionen Euro investiert. Fortgesetzt wird im laufenden Jahr das Sanierungsprogramm für die Wasser-Hochbehälter. Beispielsweise soll der Hochbehälter Spitalsteige abgerissen und stattdessen ein neues Pumpwerk gebaut werden.

Weitere 4,7 Millionen Euro wurden für den Ausbau und die Erhaltung der Infrastruktur im Erdgasnetz ausgegeben. Im Vorjahr haben die Stadtwerke 188 neue Hausanschlüsse verlegt, damit beliefern die SWE mehr als 17 200 Hausanschlüsse mit Erdgas. In diesem Jahr soll die Erweiterung des Netzes in Esslingen-Wiflingshausen abgeschlossen werden.

Kulinarische Werbung für erneuerbare Energien

Showbühne
„Wie schmeckt die Energiewende in Esslingen und der Region?“ Unter diesem Motto laden die Stadtwerke Esslingen (SWE) zu einem Aktionstag am Samstag, 15. September, ein. Von 9.30 bis 13.30 Uhr wird es im Rahmen des Wochenmarkts auf dem Esslinger Marktplatz eine kleine Bühne mit einer Show-Küche geben.

Zweck
Mit dem Aktionstag wollen die SWE das Thema Energiewende in den Fokus rücken. Der Bio Show-Koch Karsten Bessai schnippelt, brutzelt und kocht gemeinsam mit Bühnengästen. Energieberater klären darüber auf, welchen Beitrag jeder einzelne leisten kann, damit die Energiewende zu schaffen ist.