OB Fitz Kuhn (Mitte) mit EnBW- und Stadtwerke-Chef. Foto: Leif Piechowski

EnBW-Chef Frank Mastiaux hat bei einem Pressegespräch im Rathaus angedeutet, dass der Konzern zu neuen Gesprächen über das Stuttgarter Fernwärmenetz bereit ist. EnBW muss eine Kooperation mit den Stadtwerken (SWS) für das Strom- und Gasnetz eingehen.

EnBW-Chef Frank Mastiaux hat bei einem Pressegespräch im Rathaus angedeutet, dass der Konzern zu neuen Gesprächen über das Stuttgarter Fernwärmenetz bereit ist. EnBW muss eine Kooperation mit den Stadtwerken (SWS) für das Strom- und Gasnetz eingehen. Der Gemeinderat hatte die Konzessionen vergangene Woche neu vergeben.

Stuttgart - Die neue, vom Gemeinderat vergangene Woche mit der Konzessionsvergabe entschiedene Kooperation zwischen der Energie Baden-Württemberg (EnBW) und den Stadtwerken (SWS) bei Strom und Gas ist am Freitag im Rathaus von den Verantwortlichen gelobt worden. OB Fritz Kuhn (Grüne) erklärte vor der Presse kurzerhand die neben ihm sitzenden Vorstände und Geschäftsführer Frank Mastiaux (EnBW), Michael Maxelon (SWS) und Steffen Ringwald (bei der EnBW Leiter kommunale Beziehungen) zur „revolutionären Keimzelle für das Projekt Energiewende in Stuttgart“.

Seit Montag beraten die Firmen in Arbeitsgruppen die Umsetzung der Vorgaben. Die lauten, dass SWS rückwirkend zum 1. Januar 2014 die Mehrheit (74,9 Prozent) an den Netzen und fünf Jahre später zum gleichen Anteil am Betrieb übernimmt. EnBW das Stuttgarter Netz aus seinem größeren Verbund herauslösen.

Der Verlust der Konzession wird die im Wandel begriffene EnBW fordern. Man habe 80 Beteiligungen mit Kommunen, sagte Mastiaux, die mit Stuttgart sei eine ganz besondere, EnBW nehme hier eine Pionierrolle wahr. Kuhn erwartet, dass beide Firmen für Stuttgart die Energiewende schaffen. Dazu gehört, die Netze so zu modernisieren, dass überall dezentral eingespeist und Ökostrom zum Beispiel für das Elektroauto dann abgerufen werden kann, wenn das Angebot groß ist.

Mastiaux zeigte Bereitschaft, mit der Stadt wieder Gespräche über das Fernwärmenetz aufzunehmen. Zum Wassernetz, das die Stadt für 150 Millionen Euro übernehmen, die EnBW aber nur für 600 Millionen oder mehr abgeben will, wird man sich aber vor Gericht treffen. Maxelon lobte die EnBW-Mitarbeiter. Er will Berührungsängste abbauen. Die Belegschaften sollen sich in einem Mitarbeitercafé kennenlernen.