Schon allein für den eigenen Geldbeutel sollte weiterhin so wenig Energie wie möglich verbraucht werden. Foto: dpa/Marijan Murat

Der Landkreis Ludwigsburg ruft weiterhin zum Energiesparen auf – für die Umwelt und den Geldbeutel.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, gab vor wenigen Tagen Entwarnung: Für diesen Winter sei die Gefahr eines Gasmangels wohl überwunden. Aufgrund der milden Temperaturen, konstanter Gaslieferungen aus europäischen Ländern, der Fertigstellung des ersten Flüssiggasterminals und eines um 14 Prozent geringeren Gasverbrauchs verglichen mit dem Jahr 2021, seien die Gasspeicher noch zu mehr als 90 Prozent gefüllt.

Sparen für die Umwelt

Warum es trotzdem sinnvoll ist, weiterhin Energie zu sparen, haben der Landkreis Ludwigsburg und einige Kommunen jüngst beim dritten „Runden Tisch Gasmangellage“ diskutiert. Aus Sicht von Jasper Pommerin, Krisenmanager im Landratsamt, gibt es weiterhin gute Gründe, den Energieverbrauch im Blick zu behalten. „Denn im Jahr 2023 steht kein russisches Gas mehr zur Verfügung, um die Speicher über den Sommer wieder aufzufüllen“, sagt er. Außerdem reduzieren die Einsparmaßnahmen den CO2-Ausstoß und damit die Häufigkeit klimawandelbedingter Naturkatastrophen in Deutschland und der Welt, so Pommerin weiter.

Noch ein Spargrund sind freilich die hohen Energiekosten. Finanzdezernentin Bettina Beck mahnt an, das sei Geld, das den Kommunen dann an anderer Stelle fehlt, wenn es für das Heizen ausgegeben werden muss. Daher ringen die Kommunen weiter um die richtige Balance zwischen Energiesparen und komfortablen Angeboten für die Bürger – beispielsweise bei der Frage, wann in diesem Jahr die Freibäder eröffnet werden und mit welcher Beckentemperatur.

Mehr Bedürftige wegen hoher Preise

Besorgt sind die Kommunen über die sozialen Auswirkungen der gestiegenen Energiepreise. Nach den Reformen zu Bürgergeld und Wohngeld können nun zumindest deutlich mehr Menschen Hilfen in Anspruch nehmen. Bisher blieb das Antragsaufkommen für das Landratsamt handhabbar, es werde extra Personal eingestellt, heißt es.

Für Nichtleistungsbeziehende gilt: Im Falle von einmaligen hohen Kosten, zum Beispiel durch die Brennstoffbeschaffung, kann es zu einer temporären Bedürftigkeit kommen. Dann können im Jobcenter reguläre Hilfsanträge gestellt werden. Zudem ist ein Darlehen bei drohendem Wohnungsverlust möglich.

Ausführliche Informationen zu den sozialen Hilfen finden sich im Internet unter: https://www.landkreis-ludwigsburg.de.