Einleuchtende Ideen gesucht: Bei dem Workshop „Energie der Zukunft – was können wir vor Ort dafür tun?“ in Rot dreht sich alles um das Thema Energiesparen. Foto: dpa

Die Stadt soll energieeffizienter werden: Die Strategien dafür erarbeiten unter anderem Leute aus Rot. Besonders Kinder und Jugendliche sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeit zur energiesparenden Stadt.

Rot - Viel wird dieser Tage über energieeffizientes Bauen geredet und über erneuerbare Energien. Wer zur Miete wohnt, wenig Geld zur Verfügung hat oder der guten alten Glühbirne noch immer hinterhertrauert, fragt sich da aber durchaus: Kann Otto Normalverbraucher ohne große Umbauten Energie sparen und – bringt das überhaupt etwas?

Vorbildcharakter für weitere Arbeit

Diese und weitere Fragen will der Workshop „Energie in Zukunft – was können wir heute vor Ort dafür tun?“ erörtern, der am übernächsten Samstag in Rot seinen Auftakt findet. Er verfolgt ein konkretes Ziel: Stuttgart beteiligt sich am Bundeswettbewerb „Stadt mit Energieeffizienz” (SEE) und will bis 2020 20 Prozent weniger Energie verbrauchen als im Jahr 1990. Die Ergebnisse der Workshops in Rot, Heslach und Sillenbuch sollen dabei Vorbildcharakter für die Arbeit in der gesamten Landeshauptstadt haben. Dass Rot dabei eine Vorreiterrolle übernimmt, hat mehrere Gründe: Einerseits erhofft man sich gerade hier Vorschläge für Menschen mit geringem Einkommen oder mit Migrationshintergrund, sowie Ideen, die zur überwiegenden Wohnform in den baugenossenschaftlichen Wohneinheiten passen. Anderseits gilt Rot besonders seit der Förderung „Soziale Stadt“ als überaus gut vernetzt.

Vor allem Jugendliche sind aufgerufen

Und dann sei da noch die hohe Dichte an Schulen, wie Gerhard Stähler, Vorsitzender des Roter Bürgervereins, zu bedenken gibt: Der Weg zur energieeffizienten Stadt von morgen führe besonders wirkungsvoll über die Kinder und Jugendlichen von heute.

„Die Ergebnisse der Workshops werden im Anschluss ausgewertet und zu einem Maßnahmenkatalog für die anderen Stuttgarter Bezirke und Stadtteile zusammengefasst“, erläutert Sandra Langer vom Amt für Umweltschutz. Aufgerufen sind neben den Vertretern der Roter Vereine, Einrichtungen und Wohnungsbaugenossenschaften vor allem auch die Jugendlichen, die so in ihren Schulen und Freundeskreisen zu Multiplikatoren werden können. Und natürlich alle, die Spaß am Netzwerken haben und sich kreativ für eine nützliche Sache einbringen wollen.

Konsumverhalten überdenken

Was aber, wenn man keine Umbauten an seinem Wohnraum vornehmen lassen kann oder will? Es seien wie immer auch die kleinen Gesten, die einen großen Unterschied machen können – darauf weist das Amt für Umweltschutz ausdrücklich hin: Das Licht ausmachen, wenn niemand im Zimmer ist. Stoßlüften und ansonsten die Fenster in der Heizphase geschlossen halten. Auf die Stand-by-Funktion verzichten und Fernseher und Co immer vollständig ausschalten. Elektrogeräte auch nach ihrem Stromverbrauch auswählen – und das eigene Konsumverhalten überdenken: Braucht der Haushalt wirklich einen elektrischen Dosenöffner, oder geht es auch ohne?

All dies sind offensichtliche Ansätze – die aber allzu oft übersehen werden. Der Organisator Gerhard Stähler jedenfalls ist sich sicher, dass es noch viele zündende Ideen, wie sich Energie einsparen lässt, gibt: Man müsse sie nur sammeln und im Bewusstsein der Menschen verankern.