Der Abwärtstrend beim Stromabsatz, dem Kerngeschäft der EnBW, setzt sich auch 2013 fort. Der Karlsruher Versorger verkaufte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit 33,5 Milliarden Kilowattstunden 3,5 Prozent weniger Strom als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Karlsruhe - Der Abwärtstrend beim Stromabsatz, dem Kerngeschäft der EnBW, setzt sich auch 2013 fort. Der Karlsruher Versorger verkaufte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit 33,5 Milliarden Kilowattstunden 3,5 Prozent weniger Strom als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Schon im vergangenen Jahr war der Absatz in diesem Geschäftsbereich mit minus 13 Prozent deutlich geschrumpft.
„Wir sind unter unverändert hohem Wettbewerbsdruck“, erklärte dazu ein Sprecher am Dienstag. Vor allem das Segment der großen Industriekunden sei hartumkämpft. „Die Preise am Markt bewegen sich mitunter an der Wettbewerbsgrenze“, sagte er.
Auch beim Konzernüberschuss musste das Unternehmen Federn lassen und lag in den ersten drei Monaten mit 443 Millionen Euro um gut 21 Prozent unter den Zahlen des Vorjahrquartals (561). „Die Zahlen haben wir erwartet“, sagte der Sprecher. Das Unternehmen werde die nächsten Jahre brauchen, um sich neu aufzustellen in einem angesichts der Energiewende veränderten Marktumfeld.
Den Gasabsatz konnte die EnBW deutlich steigern
Den Gasabsatz konnte die EnBW deutlich um gut 48 Prozent auf 38 Milliarden Kilowattstunden steigern - ebenso wie den Umsatz. Er wuchs - vor allem dank des guten Gasabsatzes - um 12,8 Prozent auf 5,75 Milliarden Euro (5,1).
„Der langfristige Liefervertrag mit Novatek ermöglicht uns natürlich eine andere Position am Markt“, erläuterte der Sprecher. Mit dem russischen Gasproduzenten hatte die EnBW im Oktober 2012 einen Vertrag geschlossen. Gas bleibe aber das im Vergleich zum Stromabsatz viel schwächere Standbein von EnBW. Die Investitionen lagen mit 143 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert (146,8).
Die EnBW ist mit ihren beiden Großaktionären, dem Land Baden-Württemberg und dem Zweckverband OEW, mehrheitlich in öffentlichem Besitz. Das Unternehmen hatte auf seiner Hauptversammlung Ende April die Aktionäre auf harte Zeiten eingeschworen. EnBW-Chef Frank Mastiaux entwickelt derzeit mit „EnBW 2020“ eine Strategie zur Bewältigung der Energiewende. Details dazu werden frühestens im Juni bekanntgegeben.