Der Maschinenbau im Südwesten ächzt unter der Inflation. Mehr als ein Drittel der Unternehmen denkt daher über Standortverlagerungen oder auch einen Stellenabbau nach.
Die hohen Energiepreise machen den Maschinenbauern im Südwesten schwer zu schaffen. „Die Kosten für Strom und Gas schränken die Ertrags- und Investitionskraft der Firmen erheblich ein und sind in Einzelfällen sogar existenzbedrohend“, teilte der Vorsitzende des Branchenverbands VDMA Baden-Württemberg, Mathias Kammüller, am Donnerstag in Stuttgart mit. 35 Prozent der Unternehmen erwägten deshalb laut einer Umfrage des Verbands unter Branchenunternehmen Standortverlagerungen oder auch einen Stellenabbau, so Kammüller.
In der jetzigen Situation könne eine temporäre Deckelung beim Strompreis helfen, die Versorgungssicherheit der Industrie zu erhalten. „Langfristig benötigen wir ein neues europäisches Strommarktdesign, das uns krisenfester macht“, so Kammüller. Hier setze er auf den raschen Ausbau der erneuerbaren Energien sowie technologische Innovationen zur Nutzung aller Energieformen.
Nominal geht der Verband für das laufende Jahr von einem wachsenden Umsatz aus. Auf Basis der Branchenumfrage könnte der Maschinenbau in Baden-Württemberg 2022 nominal um 8,4 Prozent wachsen und somit einen Umsatz von rund 85 Milliarden Euro erzielen. Preisbereinigt sei jedoch eher eine Stagnation zu erwarten. Für 2023 rechneten die Unternehmen mit einem nominalen Umsatzwachstum von 5,5 Prozent.