Neben einem Windrad hat eine schwimmende Arbeitsplattform Position bezogen. Foto: dpa

Die Projektgesellschaft Wetfeet Offshore Windenergy aus Wolfschlugen will einen der größten deutschen Windparks in der Nordsee ans Netz bringen.

Stuttgart - Gestützt auf ein Konsortium aus mehreren Banken, Zulieferern und Energieversorgern will die Projektgesellschaft Wetfeet Offshore Windenergy aus Wolfschlugen im Kreis Esslingen einen der größten deutschen Windparks in der Nordsee ans Netz bringen. Das Global-Tech-I-Feld solle mit 80 Windrädern ab 2012 Strom liefern, sagte Wetfeet-Chef Willi Balz in Stuttgart. Die Gesamtleistung des Parks solle 400 Megawatt pro Jahr betragen. Das ist in etwa so viel Energie, wie ein halber konventioneller Meiler erzeugt.

Über Bankkredite - unter anderem von der Landesbank Baden-Württemberg -, Zuschüsse der EU, vom Bund und dem Land Niedersachsen sei die Finanzierung gesichert, sagte Balz. Allein von privaten Investoren und Stadtwerken seien "mehrere Hundert Millionen Euro" des insgesamt 1,5 Milliarden Euro teuren Projekts eingesammelt worden.

Mit Global Tech I ist das Wettrennen um den ersten, in kommerziellen Maßstab gelieferten Windstrom aus der Nordsee eröffnet. Bislang galt der unter Führung der Emdener Bard-Holding entstehende 400-Megawatt-Windpark Bard Offshore I als Vorreiter. An ihm sind mehrere schwäbische Stadtwerke, etwa die Stadtwerke Tübingen, maßgeblich beteiligt. Das Projekt ist aber ein Jahr hinter dem Zeitplan. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass aus dem Feld Strom wie geplant ab Ende 2011 fließt. Bislang liefert erst der als Testfeld geltende Alpha-Ventus-Park Nordsee-Strom in kleinen Mengen.

Ähnlich wie die Bard-Gruppe ist auch Wetfeet ein Neuling im Offshore-Windgeschäft, hat allerdings langjährige Erfahrung im Bau und in der Projektierung von Anlagen an Land. Langfristig plane man knapp 1000 Windräder mit einer Leistung von insgesamt neun Gigawatt in der Nordsee zu errichten, sagte Balz. Der Großteil der nötigen Genehmigungen für die geplanten insgesamt 15 Offshore-Gebiete liegt allerdings noch nicht vor.