Ein Mann bedient eine Luftwärmepumpe. Derzeit wollen viele Verbraucher umrüsten. Foto: dpa/Silas Stein

Aus Angst vor Versorgungsengpässen explodiert die Nachfrage nach umweltfreundlichen Heizungen – und überfordert Installateure in Baden-Württemberg.

Installateure in Baden-Württemberg ächzen unter einer erhöhten Nachfrage nach Alternativen zu Öl- und Erdgasheizungen. Immer gefragter seien etwa Wärmepumpen oder Pelletheizungen, heißt es vom Landesfachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK). Mit der Ukraine-Krise sei bei vielen Verbrauchern eine regelrechte Panik entstanden, aus Angst, die Versorgungssicherheit mit Erdgas sei nicht mehr gewährleistet, sagte Jörg Knapp, Experte beim SHK im Gespräch mit unserer Zeitung. „Die Panik ist unangebracht“, betont Knapp.

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„Wir reden beim Heizungseinbau von einer Investition im Fünfstelligen-Euro-Bereich für die nächsten 20 Jahre – da sollte man keine Entscheidungen übers Knie brechen“, rät Knapp. Er selbst habe von Kunden gehört,die ad hoc eine neuwertige, erst zwei Jahre alte Gasheizung „herausreißen“ wollten, um sie durch eine nicht-fossile Heizung zu ersetzen, so Knapp weiter. Zudem verweist er auf lange Wartezeiten, auf die sich Kunden einstellen müssten. Durch Lieferengpässe und die erhöhte Nachfrage seien bestimmte Komponenten oftmals zwischen drei bis zwölf Monate nicht verfügbar. Das erhöhe die Nervosität vieler Kunden, heißt es vom Verband. Viele Betriebe indessen horten laut Knapp Teile, er beobachte eine regelrechte „Klopapier-Mentalität“.

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Der Bundesverband Wärmepumpe vermeldete ebenfalls einen starken Anstieg der Nachfrage nach Wärmepumpen, Solarthermie und Fotovoltaik. Bei Wärmepumpen habe sich die Nachfrage zwischen Dezember 2021 und Februar dieses Jahres verdoppelt. Zugleich sei das Interesse an Gasheizungen stark gesunken.