In Plüderhausen ist die Schließung der Förderschule am Ort beschlossen worden. Foto: Pascal Thiel

Der Gemeinderat von Plüderhausen hat mehrheitlich das Ende des Förderschulstandorts beantragt – wegen der Inklusion waren zuletzt nur noch sieben Schüler in den dortigen klassen.

Plüderhausen - Für die letzten sieben Schüler der Förderschule in Plüderhausen ist der vergangene Mittwoch ein besonderer Tag gewesen. Sie haben endgültig die dortige Schule verlassen - vier Jahrzehnte Förderschultradition am Hohberg-Schulzentrum sind damit zu Ende gegangen- zumal der Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen und fünf Enthaltungen die Auflösung des Förderschulstandorts nun offiziell beantragt hat – aller Kritik an dieser Entwicklung zum Trotz. Die zuletzt sonderpädagogische Beratungs- und Bildungszentrum genannte Schule wird zwar noch ein Jahr weiter bestehen, allerdings nur in der Form des Rektorats von Matthias Weiblen, der die Lehrkräfte organisiert. 25 Kinder seien vor fünf Jahren, als er seinen Dienst in Plüderhausen antrat, dort noch in die Schule gegangen, erinnert sich Weiblen. Es seien immer weniger geworden. Von den letzten sieben letzten Kindern wechseln drei an die Albert-Schweitzer-Förderschule in Schorndorf, vier besuchen künftig so genannte Inklusionsklassen in Urbach – wo sie gemischt mit gewöhnlichen Schulkindern unterrichtet werden.

Dieses Teilhabe-Modell der Inklusion ist einer der Hauptgründe für die Entwicklung, die Sonderschule zu schließen, erläuterte der Rektor Matthias Weiblen dem Plüderhausener Gemeinderat. Seit einigen Jahren haben Eltern von Kindern mit Förderschulbedarf ein Wahlrecht, wo ihr Kind seine Schulzeit verbringt – und viele entscheiden sich für eine Inklusionsklasse in einer gewöhnlichen Schule. Dort werden sie mit anderen Kindern unterrichtet, jedoch lernzieldifferent – die Förderschulkinder von einem eigens an dieser Schule abgestellten Förderschullehrer. Immer mehr Eltern hätten dieses Recht in Anspruch genommen, infolgedessen wurde die Schülerzahl immer geringer, berichtete Weiblen. Die Zahl von drei Förderschulkindern sei ausreichend, dass in einer Klasse inklusiver Unterrricht stattfinde.