Die EnBW kassiert zu viel für das Stuttgarter Trinkwasser, meint das Kartellamt Foto: dpa

Im Streit um den Wasserpreis winkt den Verbrauchern in Stuttgart eine lohnende Rückzahlung. Bei einem Jahresverbrauch von 150 Kubikmetern könnten es etwa 900 Euro so sein – soviel verbraucht etwa ein Vier-Personen-Haushalt.

Stuttgart - Im Streit um den Wasserpreis winkt den Verbrauchern in Stuttgart eine lohnende Rückzahlung. Bei einem Jahresverbrauch von 150 Kubikmetern könnten es etwa 900 Euro so sein – soviel verbraucht etwa ein Vier-Personen-Haushalt. Diese Zahlen nannte das Umweltministerium in Baden-Württemberg. Aber: Zwischen der Wasserkartellbehörde des Landes und dem Wasseranbieter EnBW wird es wohl einen Rechtsstreit geben. Wann er entschieden wird, ist offen.

Zuvor hatte es der EnBW einen Bescheid zustellen lassen, der dort fast wie eine Bombe einschlug – gut 26 Monate nachdem unsere Zeitung exklusiv berichtet hatte, dass die EnBW den Wasserpreis zum 1. August 2012 um gut neun Prozent oder 20 Cent pro Kubikmeter erhöhe. Nach langer Prüfung entschied die Kartellbehörde, bei den jetzt 2,562 Euro pro Kubikmeter handle es sich um einen „missbräuchlich überhöhten Preis“. Und weil die Kartellwächter die selbe Berechnungsgrundlage auch bei einer Erhöhung 2007 ausmachten, fordern sie Rückzahlungen für die Zeit von 2007 bis Ende 2014. Die Größenordnung: 33 Prozent in diesem Jahr, 25 bis 30 Prozent für die Vorjahre.

EnBW will „entschieden gegen die Verfügung vorgehen“. Das bedeutet wohl Gerichtsverfahren bis hin zum Bundesgerichtshof, vielleicht über Jahre. Die Kartellwächter hätten nicht angemessen berücksichtigt, dass man für das Wassernetz in Stuttgart mit Höhenunterschieden von mehr als 200 Metern einen viel höheren Aufwand habe als andernorts, meint EnBW. Die Kartellbehörde will das berücksichtigt haben. Stuttgarts OB Fritz Kuhn (Grüne) sowie der Mieterverein und der Haus-und Grundbesitzerverein begrüßten die Entwicklung.