Migranten sollen im Internet auf Deutsch kommunizieren, meint Peter Hauk. Quelle: dpa

Der CDU-Politiker Peter Hauk fordert, dass sich Migranten im Südwesten gemäß der im Land gesprochenen Sprache in sozialen Netzwerken auf Deutsch äußern sollten. Viele User im Netz sind empört über diesen Vorstoß.

Stuttgart - Diese Idee empört viele Menschen im Internet: Migranten in Deutschland sollten aus Sicht von Baden-Württembergs Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) auf Twitter und in anderen Online-Diensten auf Deutsch schreiben. „Wer in unserem Land lebt, sollte in der Landessprache kommunizieren. Das gilt auch für soziale Medien“, hatte der Minister der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ am Wochenende gesagt.

Für diesen Vorstoß erntet der Minister nun eine Menge Spott in den sozialen Netzwerken. Hauk wolle mit seiner Forderung verhindern, dass der innertürkische Konflikt in Deutschland über das Internet weiter angeheizt werde, steuert eine Ministeriumssprecherin gegen. „Was öffentlich zu lesen ist, das sollte auf Deutsch zu lesen sein.“

Der Minister sieht dem Bericht zufolge Nachholbedarf bei muslimischen Familien. „Sie müssen gezielt sensibilisiert werden. Muslimische Bürger bewegen sich im Internet häufig nur innerhalb der türkischen Community.“ Manche Eltern schauten zu wenig darauf, was ihre Kinder online machten. Deshalb sollen seiner Ansicht nach auch Schulen Kurse zur Medienerziehung für Eltern anbieten. Gerade bei türkischstämmigen Eltern sei eine intensive Medienbildung nötig.

Die Grünen-Landesvorsitzenden Thekla Walker und Oliver Hildenbrand kritisierten Hauks Forderung. „Wer postet und twittert, ist international unterwegs. Die Sprache, mit der er oder sie Freunde, Verwandte oder Bekannte erreichen will, sollte man den Nutzerinnen und Nutzern schon selbst überlassen“, betonten die Grünen, die mit der CDU im Südwesten regieren. Hauks „Tipps für die digitale Kommunikation“ würden belegen, dass Medienbildung allen gut tue - „vor allem denen, die mit der weiten Welt des Internets noch nicht ganz so gut vertraut sind“, teilten sie mit.

Besonders viel Kritik bekommt der Minister aus dem Netz. Wir haben die Reaktionen auf Twitter gesammelt: