Angela Merkel steht mit Bonna Katharina III. und Prinz Richard I. vom Festausschuss Bonner Karneval e.V., Nordrhein-Westfalen sowie Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bundes Deutscher Karneval, zusammen. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Angela Merkel hat am Mittwoch in Berlin Prinzenpaaren aus den Bundesländern empfangen. „Endlich mal wieder Stimmung in der Bude. Hat man nicht oft“, sagte die Kanzlerin zur Begrüßung.

Berlin - Ob die Kanzlerin da vielleicht ihr Kabinett im Hinterkopf hat? Mit den Worten „Endlich mal wieder Stimmung in der Bude. Hat man nicht oft“, begrüßt Angela Merkel am Mittwoch in Berlin Abordnungen von Karnevalsvereinen mit ihren Prinzenpaaren aus den Bundesländern zum Empfang im Kanzleramt. Tusch, Applaus. „Solche Besucher lobe ich mir. Denn sie zeigen: Auch ein Ausnahmezustand kann wohltuend sein“, meint sie zum hohen Besuch in der närrischen Zeit.

Viele Besucher kämen mit Problemen und schwierigen Fragen ins Kanzleramt, die Karnevalisten mit Frohsinn und Musik, sagt Merkel. „Ich bin mir sicher, auch damit kommen wir hier zurecht.“ In der Politik sei man es ja gewohnt, kritisiert zu werden - „manchmal wirft man uns sogar närrisches Treiben vor“. Dem könne man ja an einem Tag wie diesem nicht widersprechen. In der fünften Jahreszeit lasse man sich aber ausnahmsweise „gerne zum Narren halten, denn im Karneval ist das ja eine Auszeichnung“, meint die Kanzlerin locker.

Dann wird Merkel doch ernst. Närrinen und Narren seien „für unsere Demokratie und unser Gemeinwesen unentbehrlich“. Sie pflegten Brauchtum und Traditionen, deshalb sei „Karneval ja viel mehr als eine große Party“. Die Kanzlerin nennt den Karneval ein Kulturgut, in dem sich Vielfalt widerspiegelt. So sei die „Närrische Europäische Gemeinschaft“ nach eigenen Angaben die größte Nichtregierungsorganisation in Europa - sie vertrete Karnevalsvereine mit acht Millionen Mitgliedern. Auch deshalb müsse man den Charakter des Karnevals hoch achten.