Die Serie „Mad Men“ gilt als Emmy-Favorit Foto: AMC/Universal

Weil die US-Fernseh-Akademie Abschiede liebt, zählt die Serie „Mad Men“ zu den Favoriten für den Emmy. Am Donnerstagabend wurden die Nominierungen für die Auszeichnung, die als der Oscar der TV-Unterhaltung gelten darf, bekannt gegeben.

Etwas verloren wirkte Don Draper zuletzt, hilflos, aus der Zeit gefallen. Dieser konservativ-überkorrekte Reklamemann wollte nicht so in die immer schriller, immer bunter werdenden 1970er Jahre passen, in die ihn die letzte Staffel der Serie „Mad Men“ zwang. Auf einmal waren hatten nicht mehr Anzugträger, sondern Hippies in den New Yorker Werbeagenturen das Sagen. Irgendwie schien Don Draper den Anschluss an den Zeitgeist verpasst zu haben.

Die besten Abschiede

Doch jetzt gibt ihm der Fernsehpreis Emmy eine letzte Chance. Am Donnerstagabend wurden die Nominierungen für die Auszeichnung, die als der Oscar der TV-Unterhaltung gelten darf, bekannt gegeben. Jon Hamm, der sieben Staffeln lang lakonisch-schroff diesen Don Draper mimte,ist als bester Hauptdarsteller nominiert. Auch seine Kollegin Elisabeth Moss (Peggy Olson) darf auf einen Preis hoffen. Zudem gilt „Mad Men“ als Favorit auf den Preis für das beste Seriendrama. Die TV-Akademie, die die Emmys vergibt, liebt Abschiede. Nicht zuletzt deshalb war 2014 „Breaking Bad“ der große Abräumer. Abschied nahm in der zurückliegenden TV-Saison nicht nur die Serie „Mad Men“, sondern auch die „Late Show With David Letterman“ – Letterman, der seit 1993 die Show moderierte, dürfte der Preis in der Kategorie „Beste Unterhaltungsshow“ sicher sein.

Die besten Dramen

Neben „Mad Men“ wurden als beste Seriendramen das „Breaking Bad“-Spin-Off „Better Call Saul“, das britische Adelsmelodram „Downton Abbey“, das Fantasyepos „Game Of Thrones“, der Agententhriller „Homeland“, das Politdrama „House Of Cards“ sowie die Gefängnisserie „Orange Is The New Black“ nominiert. Das Musikdrama „Empire“, das im Vorfeld als einer der Emmy-Favoriten gehandelt wurde, ging dagegen leer aus

Die besten Komödien

Auch bei den Comedyserien blieb ein Favorit auf der Strecke: Die Nerdkomödie „The Big Bang Theory“ wurde in keiner einzigen Hauptkategorie nominiert. Anders die Serie „Louie“ des Stand-up-Comedians Louis C. K., die Politfarce „Veep“, der Familienspaß „Modern Family“, die Mockumentary „Parks & Recreation“, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurden. Diese konkurrieren nun mit den neuen Serien „Silicon Valley“ (eine etwas erwachsenere Variante von „The Big Bang Theory“, sowie „Unbreakable Kimmy Schmidt“, eine Serie, die aus der Feder von Tina Fey („30 Rock“) stammt, um den Preis als beste Comedyserie.

Die besten Darsteller

Gute Chance auf die Preise für die besten Hauptdarsteller haben neben Jon Hamm Jeffrey Tambor („Transparent“), Julia Louis-Dreyfus („Veep“) und Tatiana Maslany („Orphan Black“). Viele TV-Serienfans dürften sich zudem darüber freuen, dass zwei ehemalige „Friends“-Stars mit neuen Projekten nominiert sind – Matt LeBlanc in „Episodes“ und Lisa Kudrow in „The Comeback“.

Die Verleihung der Primetime Emmy Awards findet am 20. September in Los Angeles statt. www.emmys.com