Alec Baldwin (links) mit Sean Spicer, Donald Trumps ehemaligen Presseprecher. Foto: Invision

„Saturday Night Live“ zählt zu den größten Abräumern der diesjährigen Emmy-Verleihung. Unterhaltung gibt es bei der US-Fernsehpreisverleihung vor allem dank politisch-satirischer Einlagen.

Los Angeles - Die Serie „The Handmaid’s Tale“ hat bei den Emmy Awards in Los Angeles abgesahnt. Die Macher des dystopischen Werks durften am Sonntagabend (Ortszeit) nicht nur den Preis in der Kategorie beste Dramaserie mitnehmen. Ausgezeichnet wurden auch die Seriendarstellerinnen Elizabeth Moss (beste Schauspielerin) und Ann Dowd (beste Nebendarstellerin). Weitere Sieger des Abends waren „Saturday Night Live“ und „Big Little Lies“. Sean Spicer gelang indes ein Coup: Durch seinen Überraschungsauftritt bekam der frühere Pressesprecher des Weißen Hauses besondere Aufmerksamkeit.

Triumphieren durfte Schauspieler Sterling K. Brown, der für seine Rolle in der Serie „This Is Us“ ausgezeichnet wurde. Der Schauspieler konnte damit nach einem Sieg 2016 bereits zum zweiten Mal einen der begehrten US-TV-Preise mit nach Hause nehmen.

Nicole Kidman als beste Schauspielerin ausgezeichnet

Superstar Nicole Kidman setzte sich in der Kategorie beste Schauspielerin in einer TV-Miniserie durch. In ihrer Dankesrede würdigte sie Kollegin Reese Witherspoon, ohne deren Hilfe sie die Auszeichnung nicht bekommen hätte, so Kidman. Außerdem bedankte sie sich bei den Gestaltern der HBO-Serie, die mit ihrem Werk den Blick auf das Thema häusliche Gewalt gerichtet hätten. Diese sei eine „komplizierte, heimtückische Krankheit“.

In der Kategorie beste Comedy-Serie siegte die Produktion „Veep“. Besonders stolz könnte ab sofort Schauspielerin Julia Louis-Dreyfus auf sich sein, die ebenfalls für „Veep“ und ihre Darstellung in der Serie einen Emmy bekam. Bereits zum sechsten Mal in Folge wurde sie nun mit einer entsprechenden Auszeichnung geehrt.

Trump-Parodie gewinnt

Als früher Abräumer am Abend hatte sich die Comedy-Sendung „Saturday Night Live“ erwiesen. Gewinner waren unter anderem Kate McKinnon und Alec Baldwin, die Hillary Clinton und US-Präsident Donald Trump in der NBC-Show porträtierten. Am vergangenen Wochenende war vorab bereits Melissa McCarthy ausgezeichnet worden, die den Ex-Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, dargestellt hatte.

Ein besonderer Moment verband McCarthy und Spicer wohl persönlich, als dieser als Überraschungsgast auf die Emmy-Bühne trat. Er schob ein Podium vor sich her und sagte, die Zuschauerzahlen der Preisverleihung seien so groß wie nie. „Punkt“, erklärte er zur Bekräftigung und spielte damit auf die Debatten an, die es im Januar um die Zuschauerzahlen bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump gegeben hatte.

In McCarthys Parodien für „SNL“ war das Podium immer wieder vorgekommen. Im Publikum war zu sehen, wie McCarthy angesichts Spicers Auftritt lächelte.

„Er wurde genötigt, bestimmte Sachen zu machen, die wir vielleicht nicht respektiert hätten, um seinen Job zu erledigen“, sagte Baldwin mit Blick auf Spicer, nachdem er seinen Preis entgegengenommen hatte. In seiner Dankesrede zuvor hatte er sich direkt an Trump gerichtet. Jener hatte sich in der Vergangenheit beklagt, die begehrte Auszeichnung für seine Sendung „Celebrity Apprentice“ nie bekommen zu haben: „Hier ist Ihr Emmy“, so Baldwin. Politisch zeigte sich auch Preisträgerin McKinnon, die sich bei Hillary Clinton für deren Anmut und Rückgrat bedankte.