Präsident Emmanuel Macron gerät weiter unter Druck Foto: AFP

Ein enger Mitarbeiter von Präsident Macron soll bei einer Demonstration einen Mann attackiert haben. Die Staatsanwaltschaft hat vorläufige Ermittlungen eingeleitet.

Paris - In Frankreich gerät der wegen mangelnder Volksnähe kritisierte Präsident Emmanuel Macron weiter unter Druck. Die Staatsanwaltschaft hat vorläufige Ermittlungen gegen einen engen Mitarbeiter Macrons eingeleitet, der am Tag der Arbeit einen Demonstranten angegriffen haben soll. Die Ermittler, die am Donnerstag über den Vorfall informiert wurden, werfen dem Mann zudem vor, sich als Polizist ausgegeben zu haben. Ein Sprecher des Präsidialamtes bezeichnete den Vorfall bei der Demonstration als inakzeptabel. Der Mitarbeiter habe lediglich die Erlaubnis gehabt, als Beobachter an der Demonstration teilzunehmen. Er sei im Anschluss für 15 Tage suspendiert worden.

Macron selbst lehnte eine Stellungnahme ab. Nach der Suspension kehrte der Mitarbeiter in den Stab Macrons zurück und war auf einer Reihe von Reuters-Fotos neben dem Präsidenten bei öffentlichen Ereignissen zu sehen.

Bei der Opposition stieß der Vorfall auf Kritik. Gegner werfen Macron vor, den Fall nicht gleich bei den Behörden angezeigt zu haben. Zudem sei die Suspendierung als Strafe zu wenig. „Das Video ist schockierend. Heute haben wir das Gefühl, dass die Gefolgsleute Macrons über dem Gesetz stehen“, sagte Laurent Wauquiez, Präsident der konservativen Republikaner, dem Radiosender Europe 1. Gegner werfen Macron seit längerem vor, den Kontakt zur Bevölkerung verloren zu haben. Die Gewerkschaften rufen regelmäßig für den ersten Mai zu Demonstrationen auf. Dabei kommt es immer wieder zu Zusammenstößen mit der Polizei.