Das Esslinger Rathaus bringt den Fachbeirat für Integration und Migration wieder in Schwung. Foto: /Horst Rudel

Der Fachrat für Migration in Esslingen wird neu aufgebaut. ­­­­­

Esslingen - Seit Frühjahr hatte er Pause, der Fachrat für Migration und Integration in Esslingen. Der Grund dafür waren schwindende Mitgliederzahlen, die das Gremium nach und nach erodieren ließen. Hinzu kam, dass sich die Stadtverwaltung offensichtlich ziemlich schwer damit tat, die offenen Ratsstellen nachzubesetzen. Jetzt hat Esslingen einen neuen Anlauf unternommen, um das Gremium wieder in Schwung zu bringen, das den Gemeinderat und die Verwaltung über alle Fragen des Zusammenlebens der verschiedenen sozialen Gruppen in Esslingen berät. Im ersten Quartal dieses Jahres soll die konstituierende Sitzung sein.

Neben der Arbeit für die städtischen Gremien soll der Fachbeirat für Integration und Migration auch neue Impulse setzen und Ideen entwickeln, die die Integration vorantreiben. Zudem will er die Öffentlichkeit über das Thema informieren und dafür sensibilisieren. Dabei geht es nicht nur um Migranten. Nach dem Selbstverständnis der Stadt geht es dabei um die Teilhabe von allen Bürgern Esslingens am „sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Leben“, wie es in der Satzung heißt – und zwar unabhängig von der sozialen und ethnischen Herkunft.

Das hört sich zunächst sehr theoretisch an, reicht aber nach dem Willen der Esslinger Stadtverwaltung auch in die Praxis hinein, weil der Fachrat für Migration und Integration durch einen dauerhaften Sitz im Kulturausschuss fest im Gemeinderat verankert sein wird.

Etliche Vereinigungen und Privatpersonen angeschrieben

Um neue Mitglieder zu gewinnen, hat die Stadt in den vergangenen Monaten etliche Vereinigungen und Privatpersonen angeschrieben, von denen sie weiß, dass ihnen das Thema Migration wichtig ist. Neben der Expertise war ein klarer Bezug zum Thema Integration wichtig, sowie eine breite Auswahl aus den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Auf der Vorschlagsliste stehen jetzt viele bekannte Gesichter wie Arife Bagci-Demirkol von der Gemeinwesenarbeit Brühl, sowie der ehemalige Stadtrat Klaus Hummel (SPD), aber auch Martin Hägele vom FC Esslingen und Argyri Paraschaki vom Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen. Auch der Jugendgemeinderat entsendet einen Vertreter.

Weil der Fachrat ehrenamtlich arbeitet, wird er auch kein allzu großes Loch in die Stadtkasse reißen. An Sitzungsgeldern hat die Verwaltung jährlich 5540 Euro bis zum Jahr 2025 eingeplant.