Schwere Aufgabe für Deutschland: Spanien zieht ins EM-Viertelfinale ein und ist nächster Gegner der DFB-Elf. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Das wird ein schwerer Brocken für die Truppe von Julian Nagelsmann. Spanien ist der Gegner der DFB-Elf im Viertelfinale in Stuttgart.

Was lange nach harter Arbeit aussah, wurde am Ende doch noch ein Motivationsbooster für den Viertelfinalkracher gegen Deutschland. Nur kurz fanden sich Spaniens Fußball-Künstler nach dem 4:1 (1:1) gegen Georgien in Köln zu einer Jubeltraube zusammen, dann ging es zu den pitschnassen Fans in der Kurve - und die wollen mehr: einen Sieg am Freitag (18.00 Uhr) in Stuttgart gegen den EM-Gastgeber. „Lasst Deutschland erzittern“, titelte die Marca.

Der starke Torschütze Nico Williams sagte: „Wir sind sehr froh, wir müssen einfach so weitermachen. Deutschland wird auf jeden Fall schwierig, aber wir haben eine wunderbare Mannschaft, wenn wir so weiterspielen, werden wir gewinnen.“

Bisher kniffligste Aufgabe für DFB-Elf

Respekt ist angemessen, Angst müssen Julian Nagelsmann und seine Spieler allerdings nicht haben. Erst Rodri (39.) hatte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze die georgische Führung durch ein Eigentor von Robin Le Normand (18.) ausgeglichen. Dann erlöste Fabian Ruiz (51.) die Spanier und beendete das kleine Fußball-Märchen der Mannschaft von Trainer Willy Sagnol, die sich bis zum Schluss mit Wucht und Leidenschaft gegen das Aus stemmte. Spätestens mit dem Tor von Williams (75.) allerdings war das Duell entschieden. Dani Olmo (83.) legte noch das 4:1 nach.

Auf Deutschland wartet somit die bisher kniffligste Aufgabe dieser EM. Spaniens Erfolg gegen Georgien war verdient - und das Ergebnis nimmermüden Anrennens und des Vertrauens in die eigene Stärke. Auch nach dem zwischenzeitlichen Rückstand blieb das Team von Coach Luis de la Fuente beharrlich und belohnte sich letztlich.

Georgien schlägt sich tapfer

Anfangs hatte das achte Eigentor des Turniers, es unterlief Le Normand, für unverhoffte Spannung gesorgt. Für die Spanier, die Georgien zuvor an die Wand gespielt hatten, war es der erste Gegentreffer dieser EM und ein Tor, das Wirkung zeigte.

Georgien gelangen nun immer wieder Balleroberungen, die es für schnelle und schnörkellose Gegenangriffe nutzte. Der Unterschied zwischen der technisch perfekten spanischen Passmaschine und den leidenschaftlichen Georgiern war längst nicht mehr so groß wie zu Beginn.

Dort schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der erste Treffer für die Spanier fallen würde. Pedri (5.) kam zu einem ersten Abschluss, den Giorgi Mamardaschwili parierte. Auch bei einem Kopfball von Dani Carvajal (10.) war der Torhüter zur Stelle, ansonsten blieben die Spanier mit ihren Kombinationen immer wieder in der georgischen Defensive hängen.

Kurzzeitiger Schock für die Spanier

Dann folgte der Schock für die Spanier, die nach einer makellosen Gruppenphase als großer Favorit ins Spiel gestartet waren: Otar Kakabadse flankte beim ersten Konter von der rechten Seite wuchtig in die Mitte, dort traf Le Normand vor dem anstürmenden Chwitscha Kwarazchelia ins eigene Tor.

Georgien gelang es immer besser, sich aus der spanischen Umklammerung zu befreien und mit gewonnenen Zweikämpfen Hektik zu stiften. Doch in der Phase, in der das Spiel ausgeglichener verlief, traf Manchester Citys Rodri zum Ausgleich. Der bis dahin starke Mamardaschwili war ohne Abwehrchance.

Spanier spielen Überlegenheit aus

Direkt nach der Pause wäre Kwarazchelia fast der Treffer des Turniers gelungen. Doch sein Schuss von der Mittellinie, mit dem er den weit aufgerückten Unai Simon überraschte, rollte knapp an Spaniens Tor vorbei (48.).

Auf der Gegenseite parierte Mamardaschwili einen Freistoß von Lamine Yamal (50.). Der spanische Jungstar schlug jedoch nur Sekunden später eine perfekte Flanke auf Fabian, dessen Kopfball dem Favoriten die Führung brachte.

Nun konnten die Spanier ihre technische Überlegenheit ausspielen und mit langen Ballbesitzphasen Zeit von der Uhr nehmen. Die Georgier mühten sich, spanische Torchancen zu verhindern und mit einem Konter doch noch den Ausgleich zu erzwingen - vergeblich.