Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán besucht beide Spiele seines Landes bei der Fußball-EM in Stuttgart. Am Mittwoch kommt auch Bundeskanzler Scholz – allerdings nicht zum Empfang der Landesregierung.
Jetzt ist es amtlich: Das EM-Spiel zwischen Deutschland und Ungarn an diesem Mittwoch in Stuttgart wird von höchster politischer Prominenz begleitet. Zu einem Empfang im Neuen Schloss vor der Partie wird Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán erwartet. Gastgeber sind Land und Stadt in Person von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU). „Eingeladen sind Vertreterinnen und Vertreter aus Sport, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft der an den Spielen beteiligten Länder“, sagt ein Sprecher des Staatsministeriums.
Noch nicht dabei sein wird dann Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Er wird lediglich das Spiel am Abend besuchen. Der Bundeskanzler habe am Tag noch Termine und werde nur zu der Fußballpartie nach Stuttgart kommen, heißt es im Bundespresseamt. Erwartet wird auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD).
Scholz und Orbán werden dennoch nicht nur im Stadion Gelegenheit zum Austausch haben. Der ungarische Staatschef reist am Freitag nach Berlin, um Scholz dort im Bundeskanzleramt zu treffen. Anschließend kehrt Orbán nach Stuttgart zurück, um auch das Spiel der Ungarn am Sonntag gegen Schottland in Bad Cannstatt zu verfolgen. Einen Empfang wird es dann nicht geben. Ein solcher ist nur noch geplant anlässlich der Begegnung zwischen Belgien und der Ukraine am 26. Juni. Dazu kommt ein Schweiz-Abend im Neuen Schloss anlässlich des Spiels Deutschland gegen die Schweiz am 23. Juni. Diese Partie findet in Frankfurt statt.
Die Spiele der Ungarn sind als Hochrisikospiele eingestuft
Beide Begegnungen der Ungarn in Stuttgart werden als Hochrisikospiele eingestuft. Am Mittwoch gegen Deutschland gehören unter anderem zwei voneinander getrennte Fanmärsche zum Programm. Polizei und Sicherheitsbehörden werden alle Hände voll zu tun haben. Der Schutz der prominenten Besucher kommt noch hinzu. „Für das Verkehrsgeschehen dürften die zu erwartenden Staatsgäste eine eher untergeordnete Rolle spielen. Vielmehr werden die zu erwartenden Fanbewegungen sowohl in der Innenstadt als auch bei den geplanten Fanwalks zur Arena Stuttgart zu Verkehrseinschränkungen führen“, sagt ein Polizeisprecher.
Bei der Polizei betont man: „Gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt und dem Landeskriminalamt werden die Schutzmaßnahmen für die einzelnen Delegationen vorbereitet und durchgeführt. Derzeit liegen keine konkreten Hinweise für eine Gefährdungserhöhung für den Aufenthalt der Personen in Stuttgart vor.“ Der Schutz der Staatsgäste sei ein weiteres Feld „im ohnehin komplexen Einsatzgeschehen.“ Hierfür würden entsprechend Kräfte vorgehalten.