Der Anfang vom Ende für Ungarn 1954: Max Morlock beschert der deutschen Elf den Anschlusstreffer. Foto: /Baumann

Vor dem deutschen EM-Duell gegen Ungarn am Mittwoch kehren die Erinnerungen an das WM-Finale 1954 zurück. Was für die Deutschen zum historischen Ereignis wurde, bescherte Ungarn eine nationale Tragödie. Ein Zeitzeuge blickt auf das 2:3 zurück.

Stuttgart - Die Atmosphäre war euphorisch in den Häusern von Budapest an jenem 4. Juli 1954. Zoltán Czibor hatte den großen Favoriten soeben mit 2:0 in Führung gebracht, bereits nach acht Minuten schienen die Deutschen am Boden. Die schlagende Stimme des Radioreporters Georg Szepesi – dem ungarischen Pendant zu Herbert Zimmermann – heizte den Menschen zusätzlich ein, die den ersten Triumph bei einer Fußball-Weltmeisterschaft so herbeisehnten. Niemand, wirklich niemand, hatte auf der Rechnung, welche Wendung dieses Fußballspiel noch bereit halten sollte. Es stürzte die Ungarn in eine nationale Tragödie.