Die beiden Geschäftsführerinnen Stefanie Schönleber und Katharina Fritz lassen sich trotz der Funkstille in Sachen neue Räume nicht entmutigen. Foto: Alexandra Kratz

Das Team des Eltern-Kind-Treffs wartet auf Infos, ob und wann es größere Räume bekommt. Derweil ist die neue 50-Prozent-Stelle besetzt und auch im Vorstand gibt es neue Gesichter.

Vaihingen - Katharina Fritz ist die Neue. Die 36-Jährige hat seit Januar eine 50-Prozent-Stelle als Geschäftsführerin im Eltern-Kind-Treff Müze. Bereits seit 2009 war sie Mitglied im Vereinsvorstand. Und zwar „weil ich was an die Gesellschaft zurückgeben möchte“, sagt Fritz. Sie ist Mutter von drei Töchtern, die inzwischen alle in die Schule gehen. „Das Müze habe ich kennen und lieben gelernt, als meine Kinder noch klein waren“, sagt Fritz. Warum sie noch immer dabei ist, obwohl ihr eigener Nachwuchs längst nicht mehr zur Zielgruppe gehört? „Weil es für mich eine Herzenssache ist“, antwortet Fritz.

Sie unterstützt Stefanie Schönleber, die bereits seit Jahren zu 50 Prozent hauptamtlich dort tätig ist. Sie hatte Hilfe dringend nötig. Denn die Müze ist längst viel zu groß, die Angebote sind zu umfangreich, als dass sie mit nur einer 50-Prozent-Geschäftsführung weiter hätten organisiert werden können. Die zusätzliche 50-Prozent-Stelle für das Vaihinger Kinder- und Familienzentrum ist im Doppelhaushalt 2018/2019 verankert. „Wir sind froh, dass der Gemeinderat anerkannt hat, dass wir diese Stelle dringend gebraucht haben“, sagt Schönleber und fügt hinzu: Es sei eine Bestätigung dafür, dass die Kommunalpolitiker das würdigen, was ehrenamtlich in der Müze geleistet werde. Zusammen mit dem neu gewählten Vorstand haben die beiden Geschäftsführerinnen künftig viel vor. Doch die Tatsache, dass sie noch immer keine Aussicht auf größere Räume haben, bremst ihren Enthusiasmus.

Eine Lösung schien zum Greifen nah

Die Räume an der Ernst-Kachel-Straße 5 sind klein. Sie umfassen gerade einmal 80 Quadratmeter. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich der Spiel- und Kaffeebereich. Über eine kleine Treppe gelangen die Besucher in den knapp zwölf Quadratmeter großen Kursraum. Alle Eltern und Kinder teilen sich zwei Toiletten. Das sogenannte Büro beschränkt sich auf einen Quadratmeter. Dort steht im Wesentlichen nur ein Regal mit den wichtigsten Ordnern. Es gibt nicht einmal einen Schreibtisch.

Das alles ist bekannt und widerspricht den ständig wachsenden Besucherzahlen. Das Müze-Team hatte gehofft, die ehemaligen Horträume an der Robert-Koch-Straße 21 beziehen zu können. Vor etwa einem Jahr schien diese Lösung zum Greifen nah. „Wir hatten schon Listen ausgehängt, wer sich beim Umzug und dem Herrichten der Räume wann und wie einbringen kann“, erinnert sich Schönleber. Doch dann zerschlug sich die Sache wieder.

Denn bevor dort ein neuer Eltern-Kind-Treff etabliert werden kann, muss das Haus umfassend saniert werden. Im Vorfeld der Etatberatungen für den Doppelhaushalt 2018/2019 schaffte es die Robert-Koch-Straße noch nicht einmal auf die Dringlichkeitsliste der Verwaltung. „Wir haben gehört, dass die Sanierung zu teuer sei“, sagt Schönleber. Sie hake immer mal wieder nach, wie es nun weitergehe, bekomme aber keine Antworten. „Wir müssen abwarten“, konstatiert die Geschäftsführerin.

Neue Gesichter im Müze-Vorstand

Viele Projekte liegen auf Halde. „Wir können nichts für ältere Kinder und nichts Generationenübergreifendes anbieten“, bedauert Schönleber und ergänzt: „Wir lassen uns davon nicht entmutigen, aber irgendwann wird die Luft dünn.“ Die ersten Pläne für die Robert-Koch-Straße habe sie mit einem Vorstand gemacht, der längst nicht mehr im Amt ist, weil die Kinder zu alt für die Müze geworden sind. Und auch Katharina Fritz findet: „So stoßen wir unsere Ehrenamtlichen vor den Kopf.“

Der neu gewählte Vorstand der Müze besteht neben den beiden Geschäftsführerinnen aus Kim Gluzgal, Sigrid Randhahn und Sonja Randhahn. Im Gegensatz zu den Gastgeberinnen in der Müze, welche verschiedene Gruppen oder Veranstaltungen betreuen, arbeitet der Vorstand rein ehrenamtlich. Die Mitglieder bekommen nicht einmal eine Aufwandsentschädigung.