Elon Musk hat seine Ärmel aufgekrempelt, um die Zukunft zu gestalten. Foto: POOL

Elon Musk weiht in Los Angeles einen Tunnel ein, sieht aber aus, als stehe er im Walde.

Stuttgart - Nur selten sieht man im Wald harte Kerle, die in Holzfällerhemden die Axt schwingen. In gentrifizierten Stadtvierteln stattdessen begegnet man auf Schritt und Tritt mittelalten Vollbartträgern, die über Bierbäuchlein karierte, kuschelweiche Flanellhemden spazierentragen. Ihre Hipster-Oberarme sind zu schwach für schweres Gerät, ihre Proletarierkluft ist nur Fake. Dennoch kommen karierte Oberhemden modisch naiven Zeitgenossen irgendwie freiheitsliebend und naturverbunden vor. In Wahrheit ist das flauschige Teil etwas für Faulbären, eine Art Jogginghose für obenherum.

Aura des Naturburschen

Das müsste mal jemand Elon Musk flüstern. Der schwerreiche Chef des kalifornischen Autobauers Tesla watschelt in Stilfragen schon seit Jahren hinterher. Dieser Tage hat er im Flanellhemd einen Testtunnel in Los Angeles eingeweiht, in dem in naher Zukunft Menschen in einer Art Rohrpost von A nach B sausen sollen. Musk ist selbsterklärter Visionär, den die Aura des Naturburschen und Kuschelrockers umweht. Was angesichts der anbiedernden Berufsjugendlichkeit eher peinlich wirkt. Aber vielleicht versteckt sich ja im Karomuster der Schaltplan der Zukunft.