Das Kommando Spezialkräfte des Heeres – hier Soldaten in einer Häuserkampf-Übung – muss sich zunehmend auch auf Cyber-Kampfführung einstellen. Foto: dpa

Das Kommando Spezialkräfte (KSK) soll weltweit in der Lage sein, Gefahren von deutschen Bürgern fern zu halten. Datenübermittlung bietet dabei immer größere Angriffsflächen.

Calw/Berlin - Das KSK muss zunehmend auch im virtuellen Raum operieren. Dabei geht es im Kern darum, auch weitab von Nato-Gebiet und eigenen Truppen Datenübermittlung und Verbindungen von KSK-Kommandos zu schützen. Oder auch darum, die Kommunikation von Gegnern oder deren Überwachungssysteme zu stören.

Militärische Akteure mit modernster Ausstattung

KSK-Kommandeur Alexander Sollfrank sagte unserer Zeitung: „Gewisse Fähigkeiten haben wir bereits. Aber auch da müssen wir uns mit großer Ernsthaftigkeit und Geschwindigkeit weiterentwickeln. Schließlich treten auch in weniger hoch entwickelten Ländern militärische Akteure mit modernster Ausstattung auf – gerade im Bereich der Informationstechnologie.“ Sollfrank verwies darauf, dass hinter einigen terroristischen Gruppen „sehr viel Geld“ stehe. Der Islamische Staat sei ein Beispiel.

Es sei daher „folgerichtig“, dass die Bundeswehr seit April 2017 für die Kampfführung im virtuellen Raum das Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) aufstellt. Da Kommandotrupps des KSK, das unter anderem auf die Befreiung von Geiseln in einem feindlichen Umfeld spezialisiert ist, auch dort operationsfähig sein müssen, wo das CIR oder die Elektronische Kampfführung des Heeres oder verbündeter Streitkräfte nicht wirken können, benötigt das KSK eigene mobile Fähigkeiten. Welche sein Verband hat, welche er anstrebt – dazu sagte der Kommandeur nichts und verwies auf die strengen Sicherheitsauflagen, denen das KSK unterliegt.

Mobile Systeme für das Hacken von Kommunikationskanälen

Spezialkräfte einiger anderer Staaten sollen bereits über mobile Systeme verfügen, mit denen sie sich für Aufklärungszwecke im Nahbereich in gegnerische digitale Kommunikationskanäle hacken können. Ob so etwas auch in den eigenen Überlegungen eine Rolle spielt, ließ das KSK offen.