Eliszi Böhm und Uwe Kircher freuen sich auf das Ende des Rummel-Winterschlafs. Foto: Müller-Baji

Der Gemeinderat hat die Förderung für Eliszis Jahrmarktstheater im Höhenpark Killesberg deutlich erhöht. Dort will man mit Zuversicht im Frühjahr in die neue Saison starten.

Stuttgart - Eliszis Jahrmarktstheater im Höhenpark Killesberg ist ein Stuttgarter Kleinod – und eines, das durch die coronabedingten Einschnitte gefährdet war. Jetzt hat der Gemeinderat entschieden, dass die Fördergelder für das Veranstaltungsprogramm im historischen Spiegelzelt künftig um 26 000 Euro aufgestockt werden.

Eben hat Uwe Kircher das historische Karussell abgebaut, das fast zwei Monate lang den Christmas Garden der Wilhelma geziert hat. Jetzt ist erst mal Winterpause. Zeit, die Fahrgeschäfte von anno dazumal wieder in Schuss zu bringen, bis im April die neue Saison beginnt. Wie die aussehen wird, lässt sich zu Beginn des dritten Corona-Jahres kaum voraussagen, weshalb die Stadt Stuttgart die Fördergelder für eine Reihe der Einrichtungen deutlich erhöht hat, im Fall von Eliszis Jahrmarktsheater auf jährlich 56 000 Euro.

Pferdekarussell von 1900

Der kleine Rummel ist ein Familienunternehmen von Clownin Eliszi Böhm und Tüftler Uwe Kircher, der schon etlichen historischen Fahrgeschäften neues Leben eingehaucht hat. Und auch die drei Kinder arbeiten auf dem Rummel mit. Seit 1995 gastiert man zwischen April und Anfang November im Höhenpark zwischen der Sommerblumenwiese und dem Killesbergturm. Über die Jahre hat sich zum Spiegel-Veranstaltungszelt eine Schiffschaukel, eine Jahrmarktorgel, eine Hutwurfbude, ein Waffelwagen und ein klassisches Pferdekarussell aus dem Jahr 1900 hinzugesellt. Außerdem hat sich mittlerweile ein kleiner Förderverein gegründet, der das Veranstaltungsprogramm im Spiegelzelt organisiert.

Unterstützung von Förderverein

Gerade diesem Förderverein soll das erweiterte Fördergeld nun zu Gute kommen, erläutert Sohn Nino Böhm, Breakdancer und Sprecher von Eliszis Jahrmarktstheater. Man habe vor, damit eine Stelle im Bereich Veranstaltungsorganisation und Public Relations zu schaffen. Das ist auch deshalb wichtig, weil das Jahrmarktstheater auch dann laufende Kosten hat, wenn es nicht geöffnet hat: Alleine der Ab- und Aufbau sowie das Einlagern der Fahrgeschäfte über den Winter schlage mit etwa 12 000 Euro zu Buche.

Die Einschnitte durch die Pandemie seien im nostalgischen Jahrmarktstheater deutlich spürbar gewesen: „Die Lage war relativ schwierig, da hilft der Zuschuss natürlich“, sagt Nino Böhm. „Es war aber vor allem auch frustrierend, Veranstaltungen zu organisieren und Gastkünstler zu engagieren – und dann fällt alles aus!“ Wobei er einräumt, dass die einzelne Gastkünstler hier sogar noch stärker betroffen seien als die Veranstalter: Bedingt durch die Unsicherheit in der Planung habe man in den Jahren 2020 und 2021 überwiegend nur eigenes Programm auf die Bühne bringen können, das aber wiederum den Gastkünstlern ihre Auftrittsmöglichkeiten entzog.

Große Hoffnungen auf die neue Saison

Große Hoffnungen setzt man in Eliszis Jahrmarktstheater auf die neue Saison: Falls die Corona-Zahlen im kommenden Frühjahr noch keinen Rummel zulassen, werde man nur mit dem Waffelwagen starten, „mit Waffeln to go“, so Böhm, und dann flexibel auf die jeweils aktuellen Vorschriften reagieren. Und für den Herbst stehe dann hoffentlich sogar ein besonderer Lichtblick für alle Freunde des altmodischen Rummels ins Haus, verrät er: Dann soll das historische Volksfest auf dem Stuttgarter Schlossplatz nach 2018 in seine zweite Runde gehen – und das Familienunternehmen wäre auch dort wieder mit dabei.

Zusätzlich Wissenswertes zum historischen Jahrmarktstheater im Höhenpark Killesberg gibt es unter www.eliszis.de.