„Merano mortale“ ist eine Fortsetzung der vorläufig abgeschlossenen Pavarotti-Krimis. Foto: Lukas Jenkner

Elisabeth Florin hat einen weiteren Südtirolkrimi veröffentlicht. Der neue Chefermittler in „Merano Mortale“ ist für Fans der Krimi-Reihe ein alter Bekannter.

Stuttgart - Fünf Bände lang hat der Meraner Kriminalbeamte Ispettore Emmenegger seinem Chef, Commissario Luciano Pavarotti, die Treue gehalten. Doch dann ist Pavarotti mit seiner ebenso intensiven wie komplizierten Liebe Lissie von Spiegel gen Frankfurt entschwunden, um sich fortan so genannten Cold Cases zu widmen, also unaufgeklärten Kriminalfällen, die lange zurückliegen.

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Nun liegt es also am früheren Vize Emmenegger, das idyllische Kurstädtchen im Etschtal von bösen Buben freizuhalten. Und das ist naturgemäß ein riskanter Vollzeitjob, wie der Einstieg von „Merano mortale“ eindrucksvoll beweist. Da schleppt sich Emmenegger reichlich lädiert durch die Meraner Lauben zu...Tja, wohin, bleibt natürlich offen.

Spannend-vergnügliche Urlaubslektüre

Wie es dazu kommen konnte, dass der Ispettore so ramponiert ist, erfahren die Leserinnen und Leser auf den folgenden rund 260 Seiten. Mit mehr Schwung und Augenzwinkern als bei den Pavarotti-Krimis zuvor schickt Elisabeth Florin ihren Ermittler durch einen Plot, der Familiendramen, Wirtschaftskriminalität und Rockerehre problemlos zusammenbringt.

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Es geht um die leitende Mitarbeiterin einer Meraner Bank, die eines Morgens beim Gassigehen mit dem Hund erschlagen wird. Vom Täter fehlt jede Spur, als Leiterin der Kreditabteilung hatte die Frau jede Menge natürliche Feinde. Kompliziert wird es, als sich die Indizien häufen, die auf Ispettore Emmenegger als Täter hinweisen.

Das ist spannend und mitunter erstaunlich realistisch erzählt, ohne dass Florin den Humor verliert. „Merano mortale“ passt prima in die Badetasche für die Sonnenterrasse in Dorf Tirol oder auf das Sofa daheim, um in Erinnerungen und Vorfreude auf den nächsten Südtiroltrip zu schwelgen.

Elisabeth Florin: Merano mortale. Kriminalroman. Emons Verlag Köln 2022. Broschur, 272 Seiten, 13 Euro.