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Bereits elf VfB-Profis haben sich in der laufenden Saison schon in die Torschützenliste eingetragen.

Nürnberg - Was haben Serdar Tasci, Georg Niedermeier, Christian Träsch, Timo Gebhart, Roberto Hilbert, Sami Khedira, Zdravko Kuzmanovic, Ciprian Marica, Cacau, Pawel Pogrebnjak und Julian Schieber gemeinsam? Klar, sie sind alle Fußball-Profis beim VfB Stuttgart. Und: Jeder von ihnen hat in dieser Saison schon mindestens einmal getroffen.

Es ist die individuelle Klasse, die den Roten in letzter Zeit immer wieder zu wichtigen Treffern - und damit zu wichtigen Punkten für die Aufholjagd - verhilft. "Stuttgart ist das Team mit den meisten Torschützen", hatte TV-Experte und Ex-Profi Lars Ricken am Samstag nach dem Spiel gesagt. Das stimmt nicht ganz - der Hamburger SV (13), Schalke 04 (13) und auch Hannover 96 (12) haben noch mehr treffsichere Spieler in ihren Reihen. Dahinter folgt aber schon der VfB mit elf Torschützen. "Das macht Stuttgart so gefährlich", erklärte Ricken. Bei den Roten wird aus allen Mannschaftsteilen geschossen - und getroffen. Vier Stürmer, vier Mittelfeldspieler und drei Defensivspezialisten durften bislang jubeln.

Das freut die Fans - und noch mehr Cheftrainer Christian Gross. "Ich verbiete keinem, Tore zu schießen", sagt der Schweizer: "Das Schöne ist, dass wir derzeit als Einheit auftreten." Und noch etwas hält den VfB zurzeit auf der Siegerstraße: Gross' glückliches Händchen. Die entscheidenden Tore für den VfB erzielen häufig die eingewechselten Spieler. Am Samstag machte Roberto Hilbert (kam in der 61. Minute) kurz vor Schluss den Siegtreffer, beim 4:1 gegen Borussia Dortmund brachte Zdravko Kuzmanovic (eingewechselt in der 65. Minute) mit seinem 2:1 (77.) die Wende. Gegen Wolfsburg (3:1) sorgte Timo Gebhart (eingewechselt in der 72. Minute) drei Minuten vor Schluss für die Entscheidung, und vor der Winterpause beim 3:1 gegen 1899 Hoffenheim kam Cacau nach einer Stunde ins Spiel und machte sieben Minuten später das 2:1. "Glück", sagt der Cheftrainer, "würde ich das nicht nennen. Ich beobachte meine Spieler ja genau. Ich weiß, wen ich wann am effektivsten einsetzen kann."

Wie wichtig die individuelle Klasse im Kampf um Punkte ist, zeigt sich am Beispiel des Vorletzten 1. FC Nürnberg. Beim 1:2 gegen den VfB traf nur derjenige, der fast immer trifft: Albert Bunjaku. Der Schweizer steht mit seinen zehn Saisontoren zwar auf Rang drei der Bundesliga-Torschützenliste, außer ihm haben beim Club aber nur vier weitere Spieler getroffen. So wenige wie in keiner anderen Mannschaft der Liga.