Die brasilianische Polizei durchsucht mehrere Büroräume der Firma Philips. Foto: dpa-Zentralbild

Wegen mutmaßlichen Betrugs hat die Polizei die Büros des niederländischen Elektronikunternehmens Philips in Brasilien durchsucht und zwei Personen festgenommen.

São Paulo - Die brasilianische Polizei hat am Mittwoch bei Ermittlungen zu mutmaßlichem Betrug die Büros des niederländischen Elektronikunternehmens Philips in Brasilien durchsucht und zwei Personen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft Philips und zahlreichen anderen Unternehmen vor, ein Kartell gebildet zu haben, um Aufträge für eine Belieferung des nationalen Instituts für Traumatologie und Orthopädie und des Gesundheitsministeriums von Rio de Janeiro mit medizinischer Ausrüstung zu erhalten.

Zwei Personen sind noch auf der Flucht

Die Ermittlungen hängen mit einer größeren Untersuchung zu Behördenkorruption zusammen, die sich auf staatliche Aufträge für Bauunternehmen konzentriert hat. Die größere Untersuchung ist als „Operation Autowäsche“ bekannt. Sie hat zur Inhaftierung von einflussreichen Geschäftsmännern und des früheren brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva geführt.

Die Polizei teilte mit, sie habe erfolgreich alle der 43 erlassenen Durchsuchungsbefehle und 20 der 22 Haftbefehle ausgeführt. Wer noch flüchtig sei, teilte sie nicht mit. Die Durchsuchungsbefehle hätten sich auf 44 Adressen bezogen, informierte die Staatsanwaltschaft. Temporäre Haftbefehle seien für zwei Personen mit Verbindungen zu Philips erlassen worden. Philips teilte mit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Laut Staatsanwaltschaft stehen die Ermittlungen zum nationalen Institut mit mutmaßlichem Betrug zwischen 1996 und 2017 in Zusammenhang.