Was wäre eine Elektronikmesse ohne die „Miss IFA“? Foto: dpa

Die Elektronikbranche hat ein schwaches erstes Halbjahr hinter sich. Die ganz großen Innovationen wird auch die IFA nicht präsentieren – aber neue Smartphones werden vermutlich trotzdem jede Menge Besucher locken.

Berlin - Neue Smartphone-Modelle und Küchengeräte sind die Hoffnungsträger der Elektronikmesse IFA vom 4. bis 9. September in Berlin. Die Branche für Unterhaltungselektronik hat ein schwaches erstes Halbjahr hinter sich, will aber im Gesamtjahr 2015 noch ein kleines Umsatzplus schaffen. Das kündigte der Aufsichtsratschef des IFA-Veranstalters gfu, Hans-Joachim Kamp, am Donnerstag an. Deutlich besser sieht es bei den Hausgeräten aus, deren Hersteller steigenden Verkaufszahlen melden. Die IFA rechnet diesmal mit mehr als 1500 Ausstellern auf gut 150.000 Quadratmetern Fläche. Beides sind Rekordwerte.

Die Präsentation des IFA-Programms machte deutlich, dass umwälzende Produkttrends auf der Messe nicht zu erwarten sind. Die Messe wirbt deshalb mit einer „wachsenden Gerätevielfalt“ um Käufer, sei es bei Flachbild-Fernsehgeräten, Computer-Armbanduhren oder über das Internet vernetzten Haushaltsgeräten.

Bei den Elektronikprodukten für Privatleute (Consumer Electronics) ging der Umsatz in Deutschland im ersten Halbjahr um 2,5 Prozent zurück. Auch dank der Impulse von der IFA hoffe man aber noch auf ein Plus von 0,9 Prozent auf 27,3 Milliarden Euro im Gesamtjahr 2015, sagte Kamp.

TV-Gerätemarkt ist gesättigt

Dabei rechnet die Branche nur in einem von drei Segmenten, der Telekommunikation, mit Wachstum - plus 6,2 Prozent auf rund 9,8 Milliarden Euro. So sollen rund 25,5 Millionen Smartphones abgesetzt werden (plus 6 Prozent). Für die klassische Unterhaltungselektronik (TV, Audio, Computerspiele) dürfte es um 3,8 Prozent auf knapp 9,8 Milliarden abwärts gehen. Hauptgrund: Eine Sättigung des TV-Markts, die Absatzprognose liegt bei 7,5 Millionen Geräten (minus 8 Prozent). Noch größer werde wohl der Umsatzrückgang im Sektor Informationstechnologie ausfallen. Hier wird eine Einbuße von 5,6 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro angenommen, wie Kamp berichtete.

Ganz anders sieht die Konkunktur bei den Haushaltsgeräten aus. Sie sind seit 2008 auf der IFA vertreten und haben dort zunehmend an Bedeutung gewonnen. Für große Elektro-Hausgeräte wie Kühlschänken und Waschmaschinen werde ein Umsatzplus von 3,7 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro vorausgesagt. Noch besser laufe es bei Kleingeräten von Kaffeeautomaten über Rasierapparate bis zu Küchenmaschinen: Deren Umsatz soll um 15 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro springen.