In der Landeshauptstadt wird es bis 2021 fast 700 neue Ladeplätze für E-Autos auf öffentlichen Flächen geben. Foto: dpa/Jan Woitas

Bisher beherrscht die Energie Baden-Württemberg (EnBW) in Stuttgart den Markt. Künftig werden E-Autofahrer bei fünf Anbietern laden können.

Stuttgart - Die Stadtwerke Stuttgart sichern sich weitere 33 Standorte für Ladestationen an öffentlichen Straßen. In der zweiten Runde der städtischen Ausschreibung wurden dem Energieversorger 33 Standorte zugesprochen, der eze.network GmbH (Landsberg) 23. Insgesamt hat die Stadt 346 Standorte vergeben, bisher gab es rund 180 öffentliche Ladestationen mit rund 400 Anschlussmöglichkeiten für den europaweit gültigen Typ-2-Stecker. Diese werden von der Energie Baden-Württemberg (EnBW) betrieben, die sich weitere 32 Standorte sicherte. Alle bestehenden sollen erhalten bleiben. Der Gestattungsvertrag der EnBW mit der Stadt läuft Ende 2020 aus, der Konzern will ihn verlängern. Die neuen Verträge sehen eine Laufzeit von mindestens acht Jahren vor.

Viele können nicht privat laden

Mit der im Vorjahr gestarteten Ausschreibung der Standorte soll eine bessere Versorgung in der Fläche mit dann mehr als 500 E-Säulen gewährleistet werden. In manchem Stuttgarter Stadtteil finden E-Autofahrer heute nur eine Ladesäule, zum Beispiel in Kaltental, Sonnenberg oder Gablenberg, künftig werden es dort je drei bis fünf sein. Dennoch bleiben selbst an stark frequentierten Orten wie zum Beispiel beim Theaterhaus und dem Friedrichsbau-Varieté weiße Flecken, denn noch gibt es viele ältere und privat betriebene Tiefgaragen, in denen Elektroautos nicht geladen werden können.

Der weitere Aufbau öffentlicher Stationen durch fünf Anbieter bis 2021 ist nötig, weil erwartet wird, dass die Zahl der E-Autos zunimmt, und weil viele Mieter und Wohnungseigentümer keine eigene Lademöglichkeit haben. Neben der EnBW werden die Stadtwerke (149 Stationen) und eze (128) künftig zu den großen Anbietern in Stuttgart zählen. Die Konditionen sind noch nicht bekannt. „Das ist unser erster Auftrag für öffentliche Ladeinfrastruktur mit einem solch großen Volumen“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Olaf Kieser. Bei der Standortauswahl sollen auch die Bezirksbeiräte ein Wort mitreden.