Foto: Jens Noll

Die Stadt Filderstadt setzt ein Zeichen in Sachen Umweltschutz. Sie hat zwei neue, elektrisch betriebene Fahrräder erworben, die für kurze Dienstfahrten eingesetzt werden.

Filderstadt - Reinhard Molt schreckt auch vor Minusgraden nicht zurück. Zur Vorstellung der neuen Fahrzeuge im städtischen Fuhrpark ist er aufs Fahrrad gestiegen und von seinem Amtssitz im Plattenhardter Rathaus nach Bernhausen gefahren. „Damit bin ich schneller als mit dem Auto“, sagt der Bürgermeister. Was er bewusst nicht verschweigt: Er fährt mit elektrischer Unterstützung.

Das Pedelec, das Molt für diese Dienstfahrt benutzt hat, ist eines der neuen Fahrzeuge der Stadt Filderstadt. Zwei Fahrräder mit Elektromotor hat die Verwaltung erworben. Seit ein paar Wochen sind städtische Angestellte damit unterwegs. „Wir wollen in Sachen Umweltschutz ein Zeichen setzen“, sagt Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker über die Neuanschaffung. „Für viele Termine kann man das Pedelec nehmen.“

OB: „Eine echte Alternative“

Der Rathauschefin ist es wichtig, dass die Elektroräder auch für diejenigen attraktiv sind, die für gewöhnlich nicht so gern mit dem Fahrrad unterwegs sind. „Das ist eine echte Alternative“, meint sie und verweist auf einen weiteren Vorteil neben der Klimafreundlichkeit: „Die Parkplatzsuche entfällt.“

Ein Rad ist im Rathaus in Bernhausen stationiert, das andere steht im Technischen Rathaus in Plattenhardt zur Nutzung bereit. Mitarbeiter der Bauämter würden das Dienstfahrrad gerne für Ortstermine nehmen, zum Beispiel für Baustellenbesichtigungen, erzählt Molt. Gerade im Stadtteil Plattenhardt, dessen Topografie nicht gerade radfahrerfreundlich ist, kann das Pedelec mit der elektrischen Unterstützung beim Treten seine Stärke ausspielen. Das Rad in Bernhausen nutzt unter anderem der Gemeindevollzugsdienst.

„Ein großer Vorteil ist, dass man nicht mehr so verschwitzt ankommt“, berichtet der Technische Beigeordnete. In die Pedale treten müssen die Verwaltungsmitarbeiter weiterhin, dank der dreistufigen elektrischen Unterstützung fährt es sich aber merklich leichter. Ein Aktenordner kann zum Termin mitgenommen werden – die Tasche am Gepäckträger ist groß genug, wie Molt zeigt.

Ein Rad kostet 2400 Euro

Erst auf den zweiten Blick fällt auf, was die schwarzen Elektroräder von konventionellen Drahteseln unterscheidet. Am Rahmen ist ein Akku befestigt, der zum Aufladen abgenommen werden kann. Über dem Tretlager befindet sich der 250 Watt starke Mittelmotor. Dieser schaltet automatisch ab, wenn der Radler schneller als 25 Stundenkilometer fährt. Jeweils 2400 Euro kosten die beiden Pedelecs.

Ziel ist, möglichst viele kurze Dienstfahrten innerhalb eines Stadtteils oder zwischen zwei Stadtteilen mit den Zweirädern zurückzulegen. Längere Wege wären von der Akkuleistung her kein Problem: Laut Molt beträgt die Reichweite bis zu 60 Kilometer. Bei vielen Strecken würde aber zu viel Zeit auf der Strecke bleiben, meint er.