Der Ruf nach öffentlichen Ladesäule für E-Autos wird lauter. Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Zeichen stehen auf Verkehrswende, immer mehr Menschen liebäugeln mit einem E-Fahrzeug. Doch bei der Infrastruktur hapert es noch. So gibt es beispielsweise in Stetten (Landkreis Esslingen) bisher keine öffentliche Ladesäule.

Leinfelden-Echterdingen - Längst nicht jeder, der ein E-Auto fährt oder fahren möchte, kann dieses auch bequem zu Hause aufladen. Ein Leser hat uns dazu geschrieben: „Eine Ladesäule für meinen Stellplatz in der Sammelgarage scheidet aus, weil ich dann fünf Eigentümer um Durchlegung des nötigen Stromkabels durch deren Garagen bitten müsste.“ Die Aufgeschlossenheit der meisten in der Eigentümergemeinschaft für das Thema Elektromobilität sei gering. Zumal das Ganze auch im Grundbuch eingetragen werden müsste.

Der Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, lebt in Stetten. Und was er sehr bedauert: Er kann im Ort nicht einmal öffentlich laden, denn es gibt bisher keine solche Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge.

Die Leasingverträge seines Autos und seiner Frau laufen demnächst ab. Ärgerlich sei, dass die Stadt an der Lindachschule jüngst den Gehweg aufgegraben hatte, um die dortige Haltestelle zu verlegen. „Ich hatte gehofft, dass mit den Bauarbeiten ein öffentlicher Ladepunkt entsteht, dem aber ist nicht so“, schreibt er unserer Zeitung. Deshalb werden die neuen Fahrzeugen seines Haushaltes vermutlich wieder Verbrennungsmotoren haben.

Zwei Stationen sind für Stetten geplant

Laut Peter Friedrich, dem Leiter der Stadtwerke in Leinfelden-Echterdingen, gibt es Pläne, in Stetten mindestens eine E-Ladesäule aufzustellen. Noch in diesem Herbst soll im unteren Teil von Stetten, am Eck Hauptstraße/Ungerhaldenweg/Sielminger Straße ein Mobilitätspunkt errichtet werden. Neben Fahrradständern und Carsharing-Plätzen wird es dort dann auch eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge geben, stellt Friedrich in Aussicht.

Am Standort Lindachschule ist ebenfalls eine solche Station geplant. Sie soll im Jahr 2022 errichtet werden. Zumindest dann, wenn der Gemeinderat dafür Ende des Jahres die Mittel freigibt. „Mit Elektroladestationen lässt sich kein Geld verdienen“, stellt Peter Friedrich klar, das sei vielmehr ein Service der Stadt. Sechs solcher Stationen gebe es bereits in Leinfelden-Echterdingen: An den S-Bahnhöfen in Echterdingen und in Leinfelden, am Park-and-Ride-Platz in Oberaichen, an der Leinfelder Filderhalle, im Gewerbegebiet Echterdingen Nord und an der Bernhäuser Straße in Echterdingen.

Bis zu vier Stunden können E-Auto-Besitzer an diesen Ladesäulen parken, ihr Fahrzeug aufladen und solange in der Echterdinger Fußgängerzone einkaufen gehen. Weitere Ladesäulen sollen folgen. Auch für Musberg ist eine solche Station im Gespräch, sagt Friedrich.