Ein Bild aus besseren Tagen: OB Fritz Kuhn im Frühjahr 2014 am Steuer seines Elektro-Dienstwagens. Foto: Achim Zweygarth

Der Elektro-Smart von Stuttgarts Stadtoberhaupt Fritz Kuhn (Grüne) ist nicht mehr angesprungen und wird ausgetauscht. Dabei war er erst vier Jahre alt und hatte noch nicht einmal 24.000 Kilometer zurückgelegt. Der OB, der mit dem zweideutigen Slogan „Fahr smart“ für Elektrofahrzeuge warb, erhält jetzt einen neuen Smart.

Stuttgart - OB Fritz Kuhn (Grüne) hat seinen Elektro-Smart für kurze Dienstfahrten abgeben müssen. Der zweisitzige Wagen, mit dem das Stadtoberhaupt auch für Fotos posiert hatte, sprang nicht mehr an, obwohl nur knapp 24 000 Kilometer auf dem Tacho standen.

Die Stadtverwaltung bestätigte am Montag unserer Zeitung, dass die Ladeeinheit in dem vier Jahre alten Wagen defekt und nicht mehr reparabel gewesen sei. Übergangsweise stehe Kuhn ein Elektrofahrzeug der A-Klasse von Daimler zur Verfügung. Am Dienstag meldete die Pressestelle im Rathaus nach, ein neuer Smart sei schon auf der Anfahrt. Noch diese Woche übernehme man ihn.

Bei Daimler zieht die Sache Kreise

Da war die Sache schon zum Politikum geworden und hatte bei der Daimler AG intern Kreise gezogen. Ein Sprecher der Smart-Pressestelle bei Daimler in Möhringen dementierte, dass die Ladeeinheit kaputt gegangen sei. Bisher wisse man nur, dass der Smart nicht angesprungen sei und dass eine Störung beim Laden vorliege. Außerdem müsse man wissen, dass es sich um ein „Vorserienfahrzeug“ von 2011 handle, das der Leasingpartner der Stadt ohnehin habe austauschen wollen. Beim zuletzt produzierten Elektro-Smart handle es ich um ein „völlig anderes Fahrzeug“. Hergestellt wird es inzwischen nicht mehr. Vermutlich im Herbst würden verschiedene Modelle der neuen Smart-Baureihe 453 mit Elektromotor auf den Markt kommen. Der OB erhält noch einen verfügbaren Leasing-Smart.

Wie der OB das Schwächeln seines bisherigen Dienstwagens fand, ist nichts bekannt. Über die Reaktion Kuhns, der sogar mit dem zweideutigen Slogan „Fahr smart“ für Elektromobile geworben hatte, wusste auch die Pressestelle nichts.