Von einer Tour heimkommen und die eigene Wohnung anschauen: nichts für Christopher von Deylen. Foto: dpa

Am 20. Mai kommt die Band Schiller nach Stuttgart in die Porsche-Arena. Das viele Touren hat für Christopher von Deylen große Konsequenzen gebracht.

Hamburg - Der Elektro-Musiker und Schiller-Gründer Christopher von Deylen lebt fast nur noch aus dem Koffer. Er lebe „ein selbst gewähltes Eremiten-Dasein“, sagte der 48-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Er sei 2013 nach einer sehr langen Tour nach Hause gekommen und habe sich dort einfach sehr unwohl gefühlt. „Es war so unkommod, weil ich so gerne auf Tour bin und so gerne unterwegs bin.“ Deshalb sei er seit Jahren im Grunde nur noch mit zwei Koffern unterwegs und komme meist bei Freunden oder in online gebuchten Unterkünften von Fremden unter.

Freund der Stille

Er müsse nun gewisse Dinge jeden Tag aufs Neue entdecken und gestalten. Zum Teil wisse er nicht einmal, wo er am übernächsten Tag sein werde. „Das finde ich für mich viel belebender, als nach Hause zu kommen und zu sagen: ,Ach, ist das schön jetzt!’“ Ab einem gewissen Punkt habe er sich einfach der Rastlosigkeit hingegeben, sagt der Norddeutsche, der gern für sich ist, Stille sehr mag und für seine Inspiration am liebsten durch die Welt reist. „Das Leben ist zu kurz und die Welt ist zu groß, um sie sich nicht anzugucken.“

Schiller steht seit 20 Jahren für rhythmische Elektrosounds mit sphärischen Melodien und Texten voller Poesie. Ende März bringt Schiller das zehnte Studioalbum heraus. Die aktuelle Tour führt die Band auch nach Stuttgart: am 20. Mai 2019 in die Porsche Arena.