Peaches Foto: Angel Ceballos

Kurt Weills „Die sieben Todsünden“ entstehen im Februar als Kooperation von Schauspiel, Oper und Ballett der Staatstheater Stuttgart. Ein Star der Szene wird dabei sein: Peaches.

Stuttgart - Zorn, Stolz, Habgier, Faulheit, Völlerei, Unzucht, Neid: Am Samstag, 2. Februar 2019, feiert Kurt Weills Ballett mit Gesang auf einen Text von Bertolt Brecht „Die sieben Todsünden“ Premiere im Schauspielhaus Stuttgart. Nach Henry Purcells „König Arthur“ 1996 wird damit erstmals seit 23 Jahren wieder eine Neuproduktion realisiert, an der alle drei künstlerischen Sparten der Staatstheater Stuttgart beteiligt sind. Die Schauspiel- und Opernregisseurin Anna-Sophie Mahler, die sich verstärkt auch mit experimentellen Formen im Musiktheater auseinandersetzt, inszeniert den Abend. Louis Stiens choreografiert, Stefan Schreiber dirigiert das Staatsorchester Stuttgart. In die Hauptrolle der Anna schlüpfen an diesem Abend gleich mehrere Künstlerinnen und Künstler: Josephine Köhler, neues Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart, sowie Halbsolist Louis Stiens vom Stuttgarter Ballett. Außerdem verkörpern die kanadische Electroclash-Sängerin und Musikproduzentin Peaches sowie Charakterdarstellerin Melinda Witham vom Stuttgarter Ballett weitere Facetten der Anna bei dieser Neuproduktion, die sich in einem zweiten Teil unter anderem in sieben Songs von Peaches mit dem Themenspektrum der Todsünden beschäftigt.

Das „gesungene Ballett“ („ballet chanté“) „Die sieben Todsünden“ erzählt mit teils bitterem Humor die Geschichte der jungen Anna, die von ihrer Familie – verkörpert von einem Quartett aus vier Männerstimmen (Elliott Carlton Hines, Gergely Németi, Christopher Sokolowski und Florian Spieß) – auf eine siebenjährige Reise geschickt wird, um Geld für das Eigenheim zu beschaffen.

Eine Künstlerin, die sich auf beispielhafte Weise mit Mut und Beharrlichkeit gegen die perfiden Methoden von Unterdrückung und Ausbeutung zur Wehr setzt, ist die kanadische Sängerin Peaches. Dramaturgin Katinka Deecke: „Peaches ist eine Ikone der Freiheit. Sie ist nicht nur seit Jahrzehnten als unabhängige Künstlerin im männer- und geldgetriebenen Musikbusiness erfolgreich, sondern lebt zugleich ihre Sexualität so frei, dass Kapitalismus und Chauvinismus dagegen ganz schön alt aussehen.“ Mit Peaches und den Künstlerinnen und Künstlern der Staatsoper Stuttgart, des Stuttgarter Balletts und des Schauspiel Stuttgart inszeniert Regisseurin Anna-Sophie Mahler einen Abend zwischen Oper und Club, zwischen Theater und Autonomie.