Der Pariser Platz im Europaviertel ist eine Betonwüste. Am 29. Juni wird er Schauplatz eines Electro-Festivals. Foto: Piechowski

Eine Electro-Party mitten in der Stadt unter freiem Himmel? Das „Durch die Nacht“-Clubfestival hat das tatsächlich genehmigt bekommen. Ende Juni wird auf dem Pariser Platz im Europaviertel getanzt.

Stuttgart - Elektronische Musik findet in Stuttgart eher hinter verschlossenen Türen oder am Stadtrand statt. Das ändert sich am 29. Juni. Da veranstaltet das Club Kollektiv Stuttgart das Electro-Festival „Durch die Nacht“ – und zwar nicht nur in den teilnehmenden Clubs mit entsprechender musikalischer Ausrichtung, sondern auch mitten in der Stadt, auf dem Pariser Platz im Europaviertel. Die Genehmigung dazu erteilte die Stadt am Donnerstag.

„Der Pariser Platz ist gar nicht so uncharmant“, sagt Rainer Guist vom Veranstaltungsteam. Ein Wasserspiel, Sitzgelegenheiten, viel Platz in der Mitte – daraus lasse sich was machen. Guist rechnet mit 1500 bis 2000 Leuten, die dort bequem Platz finden. Beginnen soll die Party um 14 Uhr, um 23 Uhr müssen die Veranstalter abbauen.

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Was die Lautstärke angeht, will Guist das Mögliche „nicht ganz ausreizen“, obwohl ihm die Stadt hier keine Vorschriften gemacht habe. Dass besonders strenge Polizeikontrollen wegen Drogen, wie sie bei Electro-Partys häufiger vorkommen, das Vergnügen trüben, glaubt er nicht: „Die Szene ist erwachsen geworden.“

Ordnungsamt geht gegen clubähnliche Betriebe vor

Der Rave auf dem Pariser Platz ist als Teil des „Durch die Nacht“-Festivals nur einer von vielen Schauplätzen, an denen sich die Clubszene präsentiert. Auch die Clubs Climax, Lehmann, Bar Romantica, Kowalski und White Noise fahren ein besonderes Programm und Besucher sollen für alle Veranstaltungen nur ein Mal eintritt zahlen.

„Das Festival ist eine gute Gelegenheit für die Clubs, unseren kulturellen Wert sichtbar zu machen“, sagt Rainer Guist. Vor dem Hintergrund, dass das Ordnungsamt gerade besonders strikt gegen clubähnliche Betriebe ohne Konzession vorgeht, wie sie früher eher geduldet wurden, ist der Zeitpunkt, aus den Elektro-Kellern rauszukommen, vielleicht gar nicht so schlecht gewählt.