Ein Glas Wein, ein Bier oder Kaffee, Antipasti und vielleicht einen Platz in der Sonne: Aus dem ehemaligen El Olivo wird eine neue Café-Bar. Die Besitzer schließen damit eine der Lücken in der Ludwigsburger Eberhardstraße.
Ein paar Oliven, ein Glas Wein oder eine Tasse Kaffee: Das Leben im ehemaligen El Olivo soll simpel und schön sein. Nachdem die ehemaligen Betreiber Anfang März nach 25 Jahren das Aus ihres mallorquinischen Bistros verkündeten, wird die Fläche schräg gegenüber von der katholischen Kirche nicht lange leer stehen. Wenn alles wie geplant läuft, wollen Marcel Stahl und Vanessa Helmle dort bereits Ende Mai eine Café-Bar eröffnen.
Marcel Stahl ist seit Jahren auf der Suche nach einer Ladenfläche und insbesondere die Ecke Eberhard-/Bärenstraße hat es ihm angetan. „Ich bin einer der aktivsten Immoscoutler“, sagt er und lacht. Das Paar hat sich mit seinem Konzept erfolgreich gegen die Konkurrenz durchgesetzt, den Zuschlag bekommen – und steckt jetzt mitten in den Vorbereitungen.
Produkte im Laden verkauft
„Wir sind Gastro-Kinder, wir wussten auf was wir uns einlassen“, sagt die 33-jährige Vanessa Helmle. Von Donnerstag bis Samstag wollen die beiden von 9 bis 19 Uhr in ihrer Café-Bar Getränke und kleine Häppchen wie Antipasti und Panini servieren. Die Produkte, die sie dafür verwenden, planen sie auch im Laden zu verkaufen. Um die richtigen Lieferanten, beispielsweise für Olivenöl und Schinken, zu finden, probieren sie sich derzeit durch. Komplett festlegen wollen sie sich aber noch nicht. „Wir wollen auch schauen, was ist gefragt, was fehlt in Ludwigsburg“, sagt Stahl.
Keinen Kilometer Luftlinie entfernt läuft derzeit zudem ein weiteres Projekt, in das der 34-Jährige involviert ist. Gemeinsam mit Florian Lutz und Nils Vrabac will er im September auf dem Franck-Areal den Club „Alte Rösterei“eröffnen. Parallel dazu wollen Marcel Stahl und Vanessa Helmle in ihren derzeitigen Berufen bleiben – wenn auch in etwas reduziertem Umfang. Marcel Stahl arbeitet als Sportökonom im Sportstudio der KlinikenPhysio, Hotelfachfrau Vanessa Helmle ist in der Weinhandlung Sardovino für private Feiern, Veranstaltungen und den Einkauf zuständig. Da liegt die Frage nahe: Haben ihre Tage mehr als 24 Stunden? „Nach aktueller Berechnung: ja“, sagt Marcel Stahl lachend.
Dort wo derzeit noch große, bauchige Weinflaschen aufgereiht sind, soll bald eine Bank stehen, die sich über die gesamte Fensterfront zieht. Hinter der Salattheke, an der ein Zettel mit der Aufschrift „Zu verkaufen“ hängt, soll Platz für einen großen Stammtisch sein, der Boden wartet auf den Schliff und im Hinterzimmer wird noch eine Wand eingezogen. Dennoch: Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, was aus dem alten Bistro wird. Schätzungsweise 45 Gäste sollen im ehemaligen El Olivo künftig einen Sitzplatz finden – etwas weniger als die Hälfte davon im Außenbereich.
Klein starten – und das gut machen
Das Paar hat sich in der Gastronomie „kennen und lieben gelernt“, und weiß ganz genau, was den anderen ausgemacht. Beziehungs- und Geschäftspartner? Das funktioniert. „Wir haben zum Beispiel den gleichen Service-Gedanken“, sagt Marcel Stahl. „Gastfreundschaft ist uns wichtig“, ergänzt Vanessa Helmle. Und ansonsten: „Wir lassen uns überraschen. Ich nehm’s wie’s kommt“, sagt Marcel Stahl. Es laufe sowieso selten alles nach Plan A. „Mit ihr üben wir noch, es entspannt auf sich zukommen zu lassen“, sagt er lächelnd mit Blick auf Vanessa Helmle. „Aber es ist gut, wenn sich einer von uns mehr Gedanken macht.“ Ihre gemeinsame Hoffnung ist es, in ein paar Monaten die Öffnungszeiten verlängern und das Konzept ergänzen zu können. Bis dahin gilt die Devise: Klein, aber gut starten.
Wie die Café-Bar künftig heißen soll, ist noch nicht final geklärt. „Einem Kind einen Name zu geben, ist einfacher“, sagt Helmle und verrät: Lange dauert es aber nicht mehr, bis sie sich geeinigt haben. Den Name braucht es nämlich auch, um die Café-Bar anzumelden.