Dynamo Moskaus Kapitän Kevon Kuranyi Foto: dpa

Vor den Playoffs in der Europa League gegen den VfB Stuttgart sucht Dynamo Moskau noch nach seiner Form.

Moskau - Nach dem historischen Fehlstart mit Dynamo Moskau ohne Punkt und Tor in vier Saisonspielen zeigt sich Kapitän Kevin Kuranyi selbstkritisch. „Auch ich kann besser spielen und vor allem öfter treffen“, sagte der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler am Montag. Eineinhalb Wochen vor den Playoffs in der Europa League gegen Kuranyis Ex-Club VfB Stuttgart verloren die Weiß-Blauen erneut und stehen punkt- und torlos weiter am Tabellenende.

Bei dem russischen Erstligisten geht derweil die Suche nach einem neuen Trainer weiter. Interimscoach Dmitri Chochlow könne nach der 0:2-Niederlage der Blau-Weißen bei Angstgegner Rubin Kasan kaum auf den Chefposten beim Tabellenletzten hoffen, meinten Kommentatoren. Ein Kandidat sei der frühere Nationaltrainer Waleri Gassajew, sagte das einflussreiche Vorstandsmitglied Sergej Stepaschin der Nachrichtenagentur Interfax.

Für die vierte Liga-Pleite in Folge machte Chochlow auch die hohe Belastung verantwortlich. Experten kritisieren, dass im Sturm eine Alternative zum früheren Stuttgarter Kuranyi fehle. Mit Andrej Woronin, der nach einem Streit mit Ex-Trainer Sergej Silkin an Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf verliehen wurde, hat der Club außerdem seinen besten Spieler abgegeben. Regisseur Zvjezdan Misimovic (früher VfL Wolfsburg) hinkt seiner Form aus der Rückrunde hinterher.

Kuranyi: Allgemein läuft's noch nicht rund

„Bei uns läuft es allgemein noch nicht rund in der Liga“, meinte Kuranyi. Schlechter als Dynamo mit null Punkten und 0:9 Toren ist seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion noch kein Verein in der ersten russischen Liga gestartet.

Gegen Kasan hatte Dynamo drei Tage nach dem lockeren 5:0-Erfolg über Dundee United im Europapokal vor allem auf Konter gesetzt. „Leider hat der Plan nicht funktioniert“, räumte Chochlow ein. Für den Pokalsieger mit Ex-Bundesligaprofi Nelson Valdez sorgten vor etwa 17.500 Zuschauern der Israeli Bibras Natkho (78.) und der Finne Roman Eremenko in der Nachspielzeit für den verdienten Sieg.

Nach dem dritten Saisonsieg ist Rubin nun Tabellenzweiter. An der Spitze steht Titelverteidiger Zenit St. Petersburg nach einem eindrucksvollen 5:0-Heimsieg über Vizemeister Spartak Moskau.