Jetzt ist Schluss mit schwäbischer Weinseligkeit auf dem Rathausmarkt in Hamburg. Foto: dpa

Der Eklat um das Stuttgarter Weindorf in der Hansestadt beschäftigt auch die Hamburger Presse. Wir haben die Reaktionen.

Stuttgart - Um das Stuttgarter Weindorf in Hamburg gibt es Zoff. Der Grund: Die Hanseaten haben die Platzmiete für den Ratshausmarkt kurzerhand erhöht. Daraufhin hat der Verein Pro Stuttgart die Veranstaltung für 2016 abgesagt. Möglicherweise ist das das Ende des nunmehr 30-jährigen Gastspiels der Stuttgarter Weinwirte in der Hansestadt.

Wie reagieren die Hamburger darauf, dass sie womöglich bald auf Trollinger und Maultaschen aus dem Kessel verzichten müssen? Das Hamburger Abendblatt hat Passanten in einer Straßenumfrage auf dem Rathausplatz nach ihrer Meinung gefragt. Da hört man großes Bedauern. Ob’s am Trollinger liegt? Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall wurde an der norddeutschen Küste die schwäbische Gemütlichkeit und das gute Essen geschätzt.

Bei den Kollegen ist ebenso zu lesen, dass es sich bei der Neuerung nicht um eine Schlechter-, sondern um eine Gleichstellung des Stuttgarter Weindorfes mit anderen Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen in der Stadt handle. Und das Stuttgarter Weindorf in Hamburg möglicherweise auf eine andere Fläche umziehen könne. „Schließlich darf der Hamburger Fischmarkt in Stuttgart auch nicht auf eine Premium-Fläche“, wird der Grünen-Politiker Michael Osterburg zitiert.

Wie in der Stuttgarter Zeitung und beim Hamburger Abendblatt steht auch bei der Welt der jetzige Innensenator und frühere Bezirksamtsleiter Mitte, Andy Grote (SPD), und seine mangelnde Gesprächsbereitschaft in der Kritik. David Erkalp, tourismuspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, habe das Vorgehen des Bezirksamtes als blamabel bezeichnet. „So geht man nicht mit langjährigen Partnern um“, sagte er der Welt.

Die Schwaben sollten sich doch eher über 30 Jahre Billigplatzmiete freuen und jetzt nicht beleidigt absagen, findet Simone Pauls von der Hamburger Morgenpost.