In dieser Saison gilt auch auf der Eisbahn: Abstand halten. Im November allerdings bleibt die Halle auf der Waldau geschlossen. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Mit einem umfangreichen Hygienekonzept für die kalte Jahreszeit hatte die Eiswelt Stuttgart die beiden Eisbahnen in Degerloch im Oktober für den Publikumsverkehr geöffnet. Dreieinhalb Wochen später kam der Teil-Lockdown. Wie geht es nun weiter?

Degerloch - Der Eiswelt auf der Waldau steht ein harter Winter bevor. Am 9. Oktober hatte das Eissportzentrum seine Türen für den Publikumslauf geöffnet, am 2. November folgte der Teil-Lockdown. Marcus Neidlinger hofft, dass das Eissportzentrum mit seinen beiden Hallen im Dezember wieder öffnen kann und der November der einzige Schließmonat in diesem Winter bleibt.

Der Betriebsleiter der Eiswelt spricht von einem großen Verlust. Nicht nur finanziell, auch für die Freizeiteisläufer, zumeist Kinder und Jugendliche, die in der Eiswelt gerne ihre Runden drehen. „Für sie ist das schlimm, ihnen fehlt das“, sagt Neidlinger und nennt als Beispiel die Eisdisco, bei der an zwei Abenden die Woche ein DJ Musik auflegt, während die Besucher unter bunten Scheinwerfern Schlittschuhlaufen.

Maximal 100 Besucher pro Laufzeit

Zum finanziellen Verlust nennt Neidlinger keine Zahlen. Nur so viel: „Normalerweise haben wir in sechs Monaten etwa 130 000 Besucher. Jetzt dürfen wir pro Laufzeit maximal 100 Personen in die Hallen lassen. Das kann man sich ausrechnen.“ Für den November ist diese Rechnung wegen des Teil-Lockdowns freilich hinfällig. „Momentan sind wir wortwörtlich auf Eis gelegt“, sagt Neidlinger.

Die Limitierung auf 100 Besucher ist Teil des Hygienekonzepts auf der Waldau, das man sich für diesen Winter ausgedacht hatte und mit dem man im Oktober in die Saison gestartet war. „Mit dieser Zahl ist das Abstandhalten im Umkleidebereich und auf den Eisflächen möglich“, sagt Neidlinger. Das Personal habe ein Auge darauf, dass die Schlittschuhläufer die Abstände auch einhalten, zudem gebe es Durchsagen, die die Besucher auf die Corona-Regeln hinweisen. Im Umkleidebereich und überall außerhalb der Eisbahnen gelte Maskenpflicht. Die Lernhilfen für Kinder können ausgeliehen werden, sie werden nach jeder Nutzung desinfiziert, sagt Neidlinger.

Auch der Breitensport muss pausieren

Die Hallen verfügten über ein Belüftungssystem, zudem werde jeweils nur eine der beiden Eisbahnen pro Laufzeit geöffnet. Trainieren Vereine in der anderen Halle, werde darauf geachtet, dass sich Sportler und Freizeitläufer nicht begegnen. Das Konzept sei mit den fünf Vereinen, die die Eisbahn nutzen, abgestimmt, sagt der Leiter. Bis auf wenige Ausnahmen dürfen jetzt im November auch keine Vereinssportler zum Training in die Eiswelt. „Auch der Breitensport findet derzeit nicht statt“, bedauert Neidlinger.

Zum Hygienekonzept gehört außerdem, dass sich die Schlittschuhläufer diese Saison vorab online registrieren müssen, nur mit vorliegender Anmeldung ist der Einlass auf der Waldau möglich. So sollen im Falle eines Falles Infektionsketten verfolgt werden können. Unter der Woche außerhalb der Schulferien bleibt der Schlittschuhverleih sowie das Bistro vormittags geschlossen, nachmittags und am Wochenende sowie in den Schulferien ganztags sind Verleih und Bistro geöffnet.

Hoffen auf den Dezember

Die Vorbereitung sei aufwendig gewesen, „aber wir haben das gut hinbekommen“, sagt der Leiter über das Konzept. Wenn das Eissportzentrum nach dem Teil-Lockdown wieder öffnen darf, werde man die Regelungen, die im Oktober bereits gegriffen hatten, beibehalten. Die Eintrittspreise sind in diesem Winter übrigens gesenkt worden. Erwachsene zahlen vier Euro für drei Stunden Schlittschuhlaufen, Kinder 1,50 Euro. Dauerkarten gibt es diese Saison nicht.

In der Eiswelt hofft man nun, dass die Corona-Zahlen im Dezember sinken, so dass man wieder Eisläufer und Sportler in die Hallen lassen kann. „Wir sind bereit“, sagt Neidlinger. „Wir können den Betrieb jederzeit wieder hochfahren, sobald wir grünes Licht bekommen.“