Die Wirtschaftsförderin Thea Heinzler und der Oberbürgermeister Klaus Heininger sitzen schon mal Probe. Foto: Horst Rudel

Der Wochenmarkt zieht vor das Rathaus und die Stadt erhält ein neues Logo: In Eislingen stehen die Zeichen auf Veränderung.

Eislingen - Das neue Rathaus steht bereits am geplanten Marktplatz, der einmal zur neuen Eislinger Mitte werden soll. Der Oberbürgermeister Klaus Heininger möchte dort die beiden Stadtteile vereinen, die die alte B 10 und die Bahnlinie trennen. Die dafür notwendige Neuordnung der Verkehrswege wird rund 20 Millionen Euro verschlingen und mindestens sieben Jahre Bauzeit benötigen. Als Zeichen des Aufbruchs sollen nun zusätzliche Sitzbänke aufgestellt und weitere Ideen zum Stadtmarketing – wie ein Logo – umgesetzt werden, kündigt die neue Eislinger Wirtschaftsförderin Thea Heinzler an.

Auffallend ist der feste Händedruck

Die junge Stadtplanerin engagiert sich seit November in der Eislinger Verwaltung in der Stabsstelle Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung und scheint für die Eislinger Belange ein Glücksfall zu sein, da sie sich in ihrem Studium vor allem mit Stadt- und Regionalplanung beschäftigt hat. „Man kann Marketing und Stadtentwicklung nicht mehr trennen“, beschreibt der Oberbürgermeister den Vermittlungsauftrag an die Fachfrau, die in wenigen Monaten schon viel bewegt habe. Eine Entschlossenheit, die Heinzler auch mit ihrem auffällig festen Händedruck unterstreicht.

Als eine ihrer ersten öffentlichkeitswirksamen Aktionen präsentierte Heinzler jetzt das Projekt „100 Bänke für Eislingen“. Dabei sind alle Bürger aufgerufen, von ihnen ausgewählte Standorte für weitere Sitzbänke im öffentlichen Raum zu benennen. Diese Bänke sollen in der Innenstadt, in den Wohnquartieren und entlang der Spazierwege aufgestellt werden. Dafür hat die Kommune für die Jahre 2017 bis 2019 rund 60 000 Euro bereitgestellt. Die Sitzbänke stammten aus einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung und seien mit einem Preis von 660 Euro deutlich günstiger zu haben als die rund um das Rathaus aufgestellten Sitzgelegenheiten, die mit 1400 Euro pro Stück zu Buche schlügen, erläuterte Heininger.

Ein Fischsaurier dient als neues Logo

Auf die neuen Anstrengungen beim Marketing möchte die Stadt von Mai an auch mit einem neuen Logo aufmerksam machen, das die Eislinger Architektin Mona Bayr ersonnen hat. Pate stand dafür der Eislinger Fischsaurier, wie man ihn aus der Dauerausstellung in der Eislinger Stadthalle kennt. „Wir wollen damit ein neues Wir-Gefühl erzeugen“ zeigt sich Heininger von der Idee getrieben, die Menschen von beiden Seiten der Fils, Bahnlinie und alter B 10 in der künftigen neuen Mitte zusammenzuführen. Und mit derselben Vokabel beschreibt der Verwaltungschef auch Heinzlers Aufgaben. Als Koordinatorin für das Innenstadtmarketing und Wirtschaftsförderin in einer Person habe sie die Aufgabe, die örtlichen Gewerbetreibenden, die künftig als Eislinger Selbstständigen firmieren mit ins Boot zu holen. Außerdem soll Heinzler das neu erstarkte Eislinger Selbstbewusstsein auch beim Runden Tisch Innenstadt und beim Eislinger Innenstadtforum fördern.

„Es ist unwahrscheinlich viel im Umbruch“, beschreibt der Oberbürgermeister die anstehenden stadtplanerischen Aufgaben, zu denen die neue Nord-Süd-Tunnelverbindung auf der Mühlbachtrasse unter der viel befahrenen Filstalbahn hindurch in erster Linie zählt sowie der Abbruch der bestehenden Straßenbrücke über die Bahnlinie zwischen Schloss und Rathaus und eben die Schaffung des Marktplatzes vor dem Rathaus.

Der Wochenmarkt zieht vor das Rathaus

Den dafür geschätzten Investitionsbedarf von 20 Millionen Euro will die Kommune in den kommenden sieben Jahren stemmen und dafür neun Millionen Euro an Zuschüssen einwerben. Es wird zwar noch viele Jahre dauern, bis sich die Eislinger in der dann verkehrsberuhigten neuen Mitte auf dem künftigen Marktplatz zwischen Schloss und Rathaus tummeln können, doch der Anfang scheint gemacht. Schon der kommende Wochenmarkt am Freitag, 31. März, wird auf dem bereits fertiggestellten Teilabschnitt des künftigen Marktplatzes am Rathaus abgehalten.