So ungehindert wie auf diesem Bild lässt sich das Gewerbegebiet Steinbeisstraße mit dem Auto bis jetzt nur nach Ladenschluss erreichen. Foto: Michael Steinert

Es hat lange gedauert, doch jetzt ist es so weit. Die Planungen für den Direktanschluss des Eislinger Gewerbegebiets Steinbeisstraße an die B 10-Zufahrt können jetzt anlaufen.

Eislingen - Bis Straßenbauprojekte von der Idee in die Tat umgesetzt werden – das ist mitnichten ein Geheimnis –, kann viel Zeit vergehen. Meist fehlt das Geld oder es gibt Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Projekts. Was den Direktanschluss des Eislinger Gewerbegebiets Steinbeisstraße an den B-10-Zubringer betrifft, waren diese beiden Punkte indes eher nicht das Problem. Vielmehr gab es einige andere Hürden zu überspringen, was nach nunmehr zwölf Jahren aber offensichtlich gelungen ist.

Zumindest hat der Gemeinderat jüngst einer außerplanmäßigen Ausgabe von 60 000 Euro zugestimmt, um die Planungen für die Maßnahme voranzutreiben. Geht es nach dem Willen der kommunalpolitisch Verantwortlichen sollen die Arbeiten im Herbst kommenden Jahres beginnen. Die reinen Baukosten für die vorgesehene Zu- und Abfahrt in der Verlängerung der Daimlerstraße werden auf knapp 900 000 Euro geschätzt, etwa die Hälfte davon könnten aus einem Förderprogramm des Landes nach Eislingen fließen.

Im April 2004 ist das Thema erstmals auf die Agenda gekommen

Die ersten Überlegungen, eine solche Anbindung herzustellen, datieren auf den April 2004. Der Grund waren die enormen Staus, die sich tagtäglich an der Kreuzung von Stuttgarter Straße und Steinbeisstraße abspielten – und bis heute abspielen. Über diesen Knotenpunkt oder über Schleichwege führte – und führt – die Fahrt der Kunden, die zum Marktkauf, zur Firma Herrlinger, zum Mediamarkt oder zu einem der anderen Betriebe in diesem Bereich wollen. Kommt die neue Verbindung, dürfte rund die Hälfe der mehr als 6500 Autos, die an dieser Stelle pro Tag gezählt wurden, einen anderen Weg einschlagen.

Dass es so lange gedauert hat, liegt just an diesem Verkehrsaufkommen. So hatte das Stuttgarter Regierungspräsidium den ersten Vorstößen der Stadt stets eine Absage erteilt, weil bis zur Fertigstellung und zur Etablierung der B 10-Umfahrung befürchtet worden war, dass es bei einem Vollanschluss zu Staus auf der Abfahrt von der Bundesstraße kommen könnte. Lediglich einer Ausfahrt aus dem Gewerbegebiet hatte die übergeordnete Behörde zugestimmt. Der Bau einer Ausfahrt – oder – einer Einfahrt wäre der Behörde nach zwar möglich gewesen, doch dafür waren den Eislingern die Kosten wiederum zu hoch.

Jetzt passt offensichtlich alles und sollte der Zuschussbescheid des Landes bis zum kommenden Frühjahr eintrudeln, könnte sofort die Ausschreibung erfolgen. „Wenn wir nach dem Sommer 2017 anfangen können, das Wetter mitspielt und alles optimal läuft, könnten wir Ende 2017 spätestens Anfang 2018 fertig sein“, erklärt der Eislinger Tiefbaumamtsleiter Anton Frey. Haut das hin, wäre der überaus lange Vorlauf für das Projekt zumindest mit einem überraschend schnellen Abschluss gesegnet.