Der Riedsee verlockt zum Eislaufen – erlaubt ist es nicht. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Die Eiseskälte lässt die Seen in der Stadt zufrieren. Das lockt die Schlittschuhläufer – trotz des bestehenden Verbots. Gefährlich ist das Betreten der Eisflächen nicht nur für die Menschen auf der Oberfläche.

Stuttgart - Pudelmützen und lange Unterhosen haben Hochsaison im Kessel: Es bleibt noch ein paar Tage lang eisig kalt, minus 13 Grad wurden in der Nacht zum Dienstag gemessen. Wer kann, gewinnt dem späten Winter die schönen Seiten ab. So drehen zum Beispiel die Schlittschuhläufer auf den zugefrorenen Seen ihre Runden.

Vollzugsdienst kontrolliert

Dabei gibt es nur ein Problem: Nicht alles, was beliebt ist, ist auch erlaubt. Das Schlittschuhlaufen zum Beispiel nicht. Selbst ohne Kufen darf man nicht aufs Eis. „Das steht eindeutig in der Polizeiverordnung der Stadt“, sagt Hans-Jörg Longin vom Ordnungsamt. Aufgrund der Erkältungswelle sei das Personal des städtischen Vollzugsdienst derzeit ausgedünnt. „Wir machen keine Sonderstreifen, aber wir kontrollieren im Zuge des normalen Streifendienstes und appellieren an die Vernunft der Leute“, sagt Longin.

Fische wachen auf

Nicht nur wegen der Gefahren für die Eisläufer ist es verboten, auf den Seen Schlittschuh zu laufen, auch wegen der Fische im See. Wenn die Kufen über die Oberfläche kratzen, „dann ist kein Fisch mehr in der Winterruhe, die wachen alle auf“, sagt Manfred Wörner vom Anglerverein Möhringen. Wache Fische brauchen mehr Sauerstoff, und der ist unter der Eisschicht knapp. „Mann kann nur hoffen, dass die Fische es überleben“, sagt Wörner. Den Eislaufspaß verbieten will er dennoch nicht: „Wir waren ja alle auch mal klein, und es macht eben Spaß“, sagt der Angler, dessen Verein den Probst- und den Riedsee betreut.