Leon Draisaitl trug das deutsche Trikot schon 24-mal – bald soll Nummer 25 folgen. Foto: dpa

2:3 nach Verlängerung gegen Dänemark – die deutsche Nationalmannschaft steht nun gegen Italien und Lettland unter Zugzwang, um das Viertelfinale zu erreichen. Große Hoffnungen ruhen auf NHL-Jungstar Leon Draisaitl.

Köln - 2:3 nach Verlängerung gegen Dänemark – eine Niederlage, die die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft so nicht auf der Rechnung hatte. Damit wird es für die Truppe von Bundestrainer Uwe Krupp nun noch schwieriger, das WM-Viertelfinale am kommenden Donnerstag zu erreichen. Die Hochrechnung: Nur mit einem Erfolg an diesem Samstag über das bislang sieglose Italien (20.15 Uhr/Sport 1) bleibt das Team im Rennen und dann dürfte es am Dienstag gegen Lettland (20.15/Sport 1) höchstwahrscheinlich zum Endspiel um den Viertelfinal-Einzug kommen.

Die deutschen Nationalspieler haben ihre Wunden nach der unnötigen Niederlage gegn die Dänen geleckt und setzt in den nächsten Partien vor allem auf NHL-Jungstar Leon Draisaitl, der am Samstag in Frankfurt landet und dann sofort nach Köln weiterreist. Dominik Kahun und Frederik Tiffels sind derselbe Jahrgang wie Draisaitl, geboren 1995 – wir haben uns nach der Pleite gegen Dänemark mit den beiden Stürmern unterhalten.

Herr Kahun, das hätte nicht sein müssen, dieses 2:3. Oder?
„Natürlich nicht. Wir haben zwei Punkte verloren, ganz klar. Nach einer 2:0-Führung haben wir die beiden Gegentore ja fast schon hergeschenkt – und dann hatten wir im dritten Drittel einige gute Chancen, um das Spiel noch zu gewinnen.“
Und dann diese spektakuläre Verlängerung.

„In der Overtime hatten wir eine hundertprozentige – und dann machen die Dänen im Gegenzug das 3:2. Der dänische Goalie hat sein Team mit super Paraden auch schon davor im Spiel gehalten.“

Sie sind enttäuscht, Herr Tiffels.

„Klar, wir haben uns mehr vorgenommen – vor allem, wie wir in der Verlängerung das Tor kassiert haben. Da haben wir eine Chance, dann geht das nach hinten los und wir fangen ein Tor. Wir hatten auch davor in den 60 Minuten schon Chancen, sogar das 3:0 zu machen. Das haben wir leider nicht geschafft.“

Jetzt geht es gegen Italien. Ein Sieg ist Pflicht.

„Wir müssen drei Punkte holen, keine Frage.“

Würden Sie sich freuen, wenn Leon Draisaitl das Team unterstützen würde?
Tiffels: „Er ist ein super Spieler, so einen können wir immer gut gebrauchen.“
Kahun: „Er würde uns sicher helfen, aber noch ist ja nicht ganz sicher, ob er eingesetzt wird.“

Bundestrainer Marco Sturm ist trotz des Dämpfers jedenfalls zuversichtlich: „Wir haben wirklich ein tolles Spiel abgeliefert und hatten genügend Chancen, aber leider nicht das Glück auf unserer Seite. Nun müssen wir die beiden letzten Gruppenspiele gewinnen.“ Mit Blick auf die Personalien Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) und Torhüter Philipp Grubauer (Washington Capitals), der ebenfalls am Samstag in Frankfurt ankam, meinte der 38-Jährige: „Bei Leon ist der Einsatz gegen Italien wahrscheinlicher als bei Grubi.“