Patrick Hager im Duell mit Italiens Marco Insam. Foto: AFP

Der deutsche Nationalstürmer Patrick Hager erwartet einen heißen Tanz gegen Lettland im Kampf um den Viertelfinal-Einzug bei der WM in Köln.

Köln - Nicht um zwölf Uhr mittags, heute Abend um 20.15 Uhr (live Sport 1) beginnt der erste große Showdown bei der Eishockey-WM. Deutschland und Lettland kämpfen um das Ticket, das sie ins Viertelfinale führt – die Ausgangslage ist einfach: Der Sieger ist weiter, die Partie könnte somit auch als Achtelfinale bezeichnet werden. Patrick Hager von den Kölner Haien ist ein Stürmer, der nicht dafür bekannt ist, sich in der gegnerischen Zone Freunde zu machen. Der 28-Jährige freut sich auf das Duell, obwohl er weiß, dass er einige Checks wird einstecken müssen.

Herr Hager, es wird ein heißer Tanz gegen die Letten, oder?
Ja, wir wissen, was auf uns zukommt. Nach der verpassten Olympia-Quali haben die Letten ein neues Trainerteam bekommen, sie spielen jetzt strukturierter, defensiver in der Zone. Wir dürfen sie nicht zur Entfaltung kommen lassen.
Worauf muss die deutsche Mannschaft besonders achten?
Uns wird ein harter Kampf erwarten, weil beide Teams weiterkommen wollen. Die berühmten Kleinigkeiten werden entscheidend sein. Von der Strafbank wegbleiben, an der blauen Linie gut arbeiten, keine Turnovers riskieren, die Scheibe zum Tor bringen und auch schmutzige Tore machen. Ich glaube, schöne Spielzüge werden wir kaum sehen. Wir werden dahin gehen müssen, wo es weh tut; da wird man austeilen und einstecken müssen.
Immer wieder geht es in wichtigen Spielen gegen Lettland. Auch in der Olympia-Qualifikation war dies das entscheidende Spiel. Deutschland hat im Herbst 2016 in Riga 3:2 gewonnen.
Bei einer WM kommt es drauf an, dass du die Gegner schlägst, die sich auf Augenhöhe befinden. Letztendlich ist es nun so gekommen, dass wir Lettland als letzten Gruppengegner haben – schon vor der WM hat tendenziell alles dafür gesprochen, dass es auf dieses Spiel ankommen wird, wenn es ums Viertelfinale geht.
Die Vorzeichen stehen günstig?
Der letzte Sieg gegen Italien hat uns Selbstvertrauen gegeben, auch gegen Dänemark haben wir nicht schlecht gespielt, aber halt die Tore nicht gemacht. Deshalb können wir mit breiter Brust in dieses Spiel gehen.
Aber gegen Dänemark hätte man gewinnen müssen.
Selbst in diesem Fall hätten wir Lettland schlagen müssen.
Nun sind immerhin noch Leon Draisaitl und Philipp Grubauer zum Team gestoßen .
Gut ist, dass wir den NHL-Support bekommen haben. Leon und Grubi bringen so viel Qualität mit, die tut jedem Team gut – die Letten konnten im Gegensatz zu uns nichts aus der NHL nachlegen. Aber wir müssen dabei auch bedenken, dass wir in Tobias Rieder schon einen Topspieler durch Verletzung verloren haben.
Nun sind immerhin noch Leon Draisaitl und Philipp Grubauer zum Team gestoßen
Gut ist, dass wir den NHL-Support bekommen haben. Leon und Grubi bringen so viel Qualität mit, die tut jedem Team gut – die Letten konnten im Gegensatz zu uns nichts aus der NHL nachlegen. Aber wir müssen dabei auch bedenken, dass wir in Tobias Rieder schon einen Topspieler durch Verletzung verloren haben.
Alles also bestens vor dem entscheidenden Duell?
Jeder von uns ist erfahren und hat eine solche Situation in seiner Karriere schon erlebt. Die Stimmung ist gut. Wir haben gedacht, dass wir vielleicht nach die Sieg über die USA noch einen Großen ärgern können, das ist nicht so gekommen. Aber die Moral ist vollkommen in Ordnung.
Und dann sind da noch die Fans.
Das ist schon etwas anderes, so eine Heim-WM. Wenn die Halle voll ist und die Leute gehen mit – das kann schon einen Pusch geben und den Gegner verunsichern. Es wird ein tolles Spiel vor sicher ausverkaufter Halle.