Die Steelers können jubeln – der Club hat über den Umweg DEL-Schiedsgericht die Lizenz für die nächste Saison erhalten. Foto: Baumann/Julia Rahn

Das DEL-Schiedsgericht hat Gnade walten lassen. Die Bietigheim Steelers erhalten für die kommende Saison die Lizenz für die DEL2 – allerdings unter harten Auflagen.

Bietigheim-Bissingen - Unweit der Ege-Trans-Arena liegt ein stillgelegter Steinbruch am Ufer der Enz, am Donnerstagnachmittag hätte man womöglich glauben können, dort sei die Arbeit noch einmal aufgenommen worden. Denn es purzelten gleich einige Felsbrocken vom Herzen von Volker Schoch, dem Geschäftsführer der Bietigheim Steelers, dessen Büro sich in der ein paar 100 Meter von Steinbruch entfernten Arena befindet. „Wir sind wirklich sehr erleichtert“, sagte der Club-Manager, „wir sind froh, dass nach vier Wochen bangen Wartens eine Lösung gefunden wurde.“

Der Club erhält die Lizenz. Anfang Juli hatte die DEL2 den Steelers diese zunächst verweigert, weil liquide Mittel in Höhe von 200 000 Euro noch nicht nachgewiesen wurden – diesen Betrag hat die Wohnbau Bietigheim nach einer Aufsichtsratssitzung bereitgestellt, weshalb der Zweitligist das DEL-Schiedsgericht angerufen hat, um auf diesem Umweg die Lizenz gnadenhalber zu erhalten. Mit Erfolg. Allerdings wurden die Steelers dabei mit zwei erheblichen Auflagen belegt, abgesehen davon müssen sie die Kosten des Verfahrens tragen sowie eine Geldstrafe (in nicht genannter Höhe) berappen. Die Auflagen fordern von den Bietigheimern erstens: Es ist zusätzliches, frei verfügbares Kapital im mittleren sechsstelligen Bereich nachzuweisen. Zweitens: Es muss ein externer wirtschaftlicher Berater eingesetzt werden, der monatlich an die Ligagesellschaft berichtet und der die Einhaltung kaufmännischer Prinzipien überwacht.

„Wir werden alles tun, um die Auflagen zu erfüllen“, verspricht Volker Schoch, der allerdings nicht befürchtet, dass ihm ein scharfer Aufpasser in der Geschäftsstelle ständig misstrauisch über die Schulter blickt. Der Club wird einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer ansprechen, der sich rund um die Steelers gut auskennt. Diffiziler dürfte dagegen die Beschaffung von neuem Kapital sein, ein Betrag um die 500 000 Euro schüttelt in der Corona-Krise niemand lässig aus dem Ärmel – sollte es schließlich dazu kommen, dürften wieder ein paar imaginäre Steine fallen.