Kultusministerin Susanne Eisenmann hat sich zu aktuellen Fällen von Antisemitismus geäußert. Foto: dpa

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann hat dazu aufgerufen, bei Diskriminierung an Schulen nicht wegzuschauen. Der Hintergrund sind aktuelle Fälle von Antisemitismus.

Stuttgart - Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat die Schulen aufgerufen, bei Beleidigungen von Schülern nicht wegzuschauen. „Deshalb unterstützen wir unsere Schulen dabei, jeder Form von Diskriminierung entschieden entgegenzutreten“, sagte sie am Dienstag in Stuttgart. Dabei gelte es, vor allem durch Prävention kulturell und religiös motivierte Konflikte zu verhindern. Neben den Schulen sehe sie gleichermaßen die Eltern in der Pflicht.

Hintergrund sind aktuelle Fälle von Antisemitismus. An einer Grundschule in Berlin war eine Zweitklässlerin von älteren Schülern aus muslimischen Familien als Jude beschimpft worden. Der Zentralrat der Juden in Deutschland befürwortet angesichts von Antisemitismus und religiösem Mobbing in Schulen, eine bundesweite Statistik für Vorfälle dieser Art einzurichten.

Nach Angaben des Kultusministeriums gibt es keine zentrale Erfassung von antisemitischen verbalen Attacken und Schmierereien durch die Schulverwaltung im Südwesten. Auch standardisierte Wege für die Meldung solcher Vorfälle fehlten.

Nach Angaben des Ministeriums können sich Pädagogen beim „Kompetenzzentrum zur Koordinierung des Präventionsnetzwerks gegen Extremismus in Baden-Württemberg“ und in einer Handreichung „Jugendliche im Fokus salafistischer Propaganda“ informieren. Rund 60 Schulpsychologen sowie Psychologische Schulberater sind zu den Themen „Salafismus“ und „Antisemitismus“ geschult worden.