Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. Foto: dpa

Die Gewerkschaft EVG hat der Bahn in der Tarifrunde eine neue Forderungsliste vorgelegt. Das scheint die ohnehin ausgedehnte Runde weiter zu verlängern. Notfalls will die EVG einen zweiten Vorschuss.

Berlin - In der Tarifrunde bei der Deutschen Bahn gibt es neue Schwierigkeiten. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) habe eine neue Forderungsliste mit 16 Punkten auf den Tisch gelegt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Forderungen seien „sehr umfangreich“, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber nach einem Treffen in Berlin. Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner sagte, es gehe dabei unter anderem um familienfreundliche Arbeitszeitregelungen sowie um Schicht- und Dienstplanung. Beide Seiten wollen die Verhandlungen am 25. März fortsetzen.

In Detailfragen habe man sich angenähert, bilanzierte die EVG. Beide Seiten kämen „Schritt für Schritt voran“, meinte Bahn-Manager Weber. Es gebe aber zu dem Forderungskatalog der EVG „noch erheblichen Klärungsbedarf - in der Sache, aber auch in der Frage, was wirtschaftlich machbar ist“, fügte er hinzu. Ziel des Unternehmens sei es, „bis Ostern zu weiteren Ergebnissen zu kommen“.

Bisher wurde für die Bahn-Mitarbeiter im Zugbetrieb und der Infrastruktur eine Vorschusszahlung von 750 Euro vereinbart, für die Angestellten im Dienstleistungsbereich von 300 Euro. „Sollte es bei der nächsten Verhandlung keinen Durchbruch geben, werden wir weitere Vorschusszahlungen verlangen“, sagte Kirchner. „Wir fordern 100 Euro pro Monat bis zu einem endgültigen Abschluss.“

Die EVG war Mitte 2014 mit einer Forderung von sechs Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 150 Euro pro Monat in die Tarifrunde gegangen. Die Bahn hatte im Oktober der EVG und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) eine dreistufige Einkommenserhöhung um insgesamt fünf Prozent bei 30 Monaten Vertragslaufzeit angeboten. Mit der GDL verhandelt die Bahn an diesem Freitag in Frankfurt weiter.