In Bremervörde ist der Hauptangeklagte im sogenannten „Gaffer-Prozess“ zu vier Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Foto: dpa

Nach einem schweren Verkehrsunfall kam es am Unfallort in Bremervörde zu Handgreiflichkeiten zwischen mutmaßlichen Gaffern und der Polizei. Der Hauptangeklagte wurde nur verurteilt.

Bremervörde - Das Amtsgericht Bremervörde hat im sogenannten „Gaffer-Prozess“ den 27 Jahre alten Hauptangeklagten zu vier Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Der Vorsitzende Richter sah den Tatvorwurf des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamten und der Körperverletzung als erwiesen an. Die beiden 20 und 36 alten Mitangeklagten wurden am Donnerstag zu Geldstrafen von 100 beziehungsweise 150 Euro verurteilt.

Die Verteidiger hatten in allen drei Fällen Freispruch gefordert und schlossen Rechtsmittel gegen das Urteil nicht aus. Angeklagt waren drei Brüder, die bei einem Verkehrsunfall in einer Eisdiele in Bremervörde mit zwei Toten am 5. Juli 2015 in Rangeleien mit der Polizei verwickelt waren. Dabei wurden Polizisten, ein Feuerwehrmann und der 27-Jährige verletzt. Die Angeklagten sahen sich selbst nicht als Gaffer.

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